Grüne: "Staatsregierung muss Bestand der Mittelschule Creußen langfristig sichern"
Die Zukunft der Robert-Kragler-Grund- und Mittelschule Creußen stand im Mittelpunkt eines Gedankenaustauschs zwischen Landtagsvizepräsidentin Ulrike Gote und Stadt- und Kreisrätin Renate van de Gabel-Rüppel mit Schulleiter Richard Deinzer und Bürgermeister Martin Dannhäußer. Die Mittelschule in Creußen ist eine von zahlreichen Mittelschulen in Land, denen in den nächsten Jahren die Schließung droht. Rektor Deinzer informierte die beiden grünen Politikerinnen über die Entwicklung der Schülerzahlen der Grund- und Mittelschule Creußen.
In der Grundschule bleiben die Schülerzahlen noch relativ konstant, so Deinzer, voraussichtlich könne im nächsten Schuljahr sogar eine dritte erste Klasse gebildet werden mit einer optimalen Klassengröße von 20 Schülerinnen und Schülern. Die räumlichen Voraussetzungen dafür im Schulgebäude sind vorhanden. Anders sehe es in der Mittelschule aus. Die achte Klasse sei bereits am Mittelschulverbundort in Pegnitz untergebracht, da die Mindestklassengröße von 15 Schülern nicht erreicht wurde. Wie die Entwicklung zukünftig sein werde, lasse sich nicht genau voraussagen, bei weiter sinkenden Schülerzahlen sei der Schulstandort jedoch akut gefährdet.
Landtagsvizepräsidentin Gote unterstrich, dass das mehrgliedrige Schulsystem und die viel zu frühe Auslese nach der vierten Klasse dazu führe, dass immer weniger Kinder den Weg in die Mittelschule fänden. Sie plädierte für längeres gemeinsames Lernen. „So könnten die Creußener Kinder länger gemeinsam in Creußen unterrichtet werden, der Noten- und Auslesedruck würde abnehmen und Kinder könnten individuell gefördert werden.“ Auch Rektor Deinzer verwies in diesem Zusammenhang auf die Vorteile heterogener Lerngruppen mit starken und schwächeren Schülern in einer Klasse. Die Grünen fordern eine Öffnungsklausel im bayerischen Schulgesetz, die schulartübergreifende Lösungen auf kommunaler Ebene zulässt. „Für die künftige Entwicklung Creußens ist der Schulstandort ein wichtiges Entscheidungskriterium bei der Ansiedelung von Betrieben“, so Renate van de Gabel-Rüppel. Die Entscheidung für den Arbeitsplatz hänge letztendlich von der vorhandenen Infrastruktur ab. Bügermeister Dannhäußer wünscht sich von der Staatsregierung ein langfristiges Konzept, damit Planungssicherheit bestehe. Nur so könne die Gemeinde auch die notwendigen Sanierungsmaßnahmen am Schulgebäude angehen. Ein weiteres Anliegen von Kreis- und Stadträtin van de Gabel-Rüppel ist es, auch in Creußen Beratungsangebote für Familien und Jugendliche zu verbessern und dies eng mit den Verantwortlichen in der Schule zu entwickeln. In diesem Zusammenhang wies sie daraufhin, dass die Diakonie Bayreuth auch in Creußen Termine für psychologische Beratung anbiete.
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