Frühjahrsputz im Fränkische Schweiz-Museum
In der Fränkischen Schweiz war es früher allerorts üblich, Quellen und Brunnen im Frühjahr von Unrat zu befreien. Das „Putzen“ der Osterbrunnen legt hiervon noch vielerorts Zeugnis ab. Im Fränkische Schweiz-Museum findet sich im Untergeschoss des markanten Fachwerkgebäudes unterhalb der beiden Felsen ein so genannter Zisternenbrunnen: in einen Felsspalt wurde aus Tuffsteinen ein Brunnenrund gemauert und dieses vorderseits sowie am Grund mit einer Lehmpackung abgedichtet. In diesem ca. 14 m tiefen Hohlraum sammelte sich das Sickerwasser der Felsen. Durch den Tuffstein gefiltert diente es den früheren Burgbewohnern zur Wasserversorgung.
Der Zisternenbrunnen ist bei den Museumsbesuchern sehr beliebt. Viele versuchen, seine Tiefe zu ergründen, indem sie am Rand der Abdeckung vorbei Stifte, Papiere, kleine Steinchen, aber auch Münzen als Glücksbringer einwerfen. Im Laufe der Zeit präsentierte sich der Zisternenbrunnen deshalb in einem jämmerlichen Zustand.
Mithilfe der Forschungsgruppe Fränkischer Karst startete das Museum nun eine Säuberungsaktion: fachmännisch ausgerüstet seilte sich Günter Baumann, gesichert von Ferdinand Haselmeier, in den Schacht ab. In einem Eimer sammelte er dort all das ein, was in den letzten Jahren von Besuchern dort hineingeworfen wurde. Neben allerlei Unrat konnte er dabei auch etliche zum Teil bereits arg korrodierte Münzen bergen. Diese müssen nun vor dem Museumsmitarbeitern erst von den anhafteten Rostschichten befreit werden, ehe sie als Spenden dem Konto des Förderkreises Fränkische Schweiz-Museum zufließen können.
Museumsleiter Rainer Hofmann bedankte sich herzlich bei Ferdinand Hasselmeier und Günter Baumann für diese Aktion. Er freut sich, dass nun der Brunnen zum Beginn der Sommersaison wieder sauber präsentiert werden kann.
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