Erzbischof Schick: „Kinder als Soldaten einzusetzen ist ein Verbrechen!“

Symbolbild Religion

“Kindersoldaten wird die Kindheit gestohlen”

(bbk) Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, nennt am Internationalen Tag gegen Kindersoldaten, deren Einsatz in Kriegen ein Verbrechen. „Kriege bringen unsägliches Leid, Kinder dabei als Soldaten einzusetzen vervielfacht dieses Leid. Den Kindern wird ihre Kindheit gestohlen.“ Militärs und Rebellenführer, die Kinder zum Dienst an der Waffe zwingen, müsse der Prozess gemacht werden, verlangte der Bamberger Oberhirte. „Der Einsatz von Kindern als Soldaten ist ein Verbrechen!“

Bei vielen Kriegen und Kampfhandlungen würden bewusst Kinder eingesetzt, weil sie bestimmte Risiken noch nicht abschätzen könnten. Dafür würden ihr Denken und Fühlen, ihr Charakter und ihre Sitten verformt. „Schule und Bildung werden ihnen vorenthalten.“ Kinder seien leichter zu beeinflussen, da sie nicht zwischen moralisch richtig und falsch unterscheiden könnten, stellte Erzbischof Schick anlässlich des Internationalen Tags gegen den Einsatz von Kindersoldaten (12. Februar) fest.

Der Krieg hinterlasse bei vielen Kindern physische und psychische Narben. Schätzungen gehen davon aus, dass weltweit zwischen 250.000 und 300.000 Kinder als Soldaten für Armeen oder Rebellengruppen im Einsatz sind. „Das muss in der ganzen Welt gewusst und von allen geächtet werden.“ In der internationalen Politik müsse dieses Verbrechen öfter zur Sprache gebracht und Organisationen, die gegen dieses Verbrechen agieren müssen besser unterstützt werden. „Es gibt Gott sei Dank auch Institutionen, die ehemalige Kindersoldaten wieder in die Gesellschaft einzugliedern versuchen. Sie verdienen unsere Anerkennung und Hilfe“, so der Erzbischof.

Am 12. Februar 2002 trat das Fakultativprotokoll über die Beteiligung von Kindern an bewaffneten Konflikten zur UN-Kinderrechtskonvention in Kraft. Dieses Zusatzprotokoll wurde von der UNO-Generalversammlung im Mai 2000 beschlossen und von 92 Staaten unterzeichnet. Weltweit setzen sich zahlreiche Organisationen gegen die Rekrutierung von Kindern als Soldaten ein, darunter das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, Amnesty International oder Caritas International. Diese Organisationen bemühen sich um die Entwaffnung der Kinder, die Entlassung aus dem Militärdienst und die Wiedereingliederung in die Gesellschaft.