„Die scho widdä“ aus Oberfranken sind „Supernarr 2014“

 BR/Foto Sessner

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Interview mit den Gewinnern

„Die scho widdä“, die sechs gestandenen Musiker aus Bamberg und Höchstadt, die seit 2004 gemeinsam als Band auftreten, haben es geschafft: Sie sind „Supernarr“ 2014. Mit ihrem Song „Der Rausch ist wie ein Indianer“ haben sie am Freitag, 7. Februar im Finale von „Franken sucht den Supernarr“ die Jury überzeugt – und zwar einstimmig! In einem ersten Interview gleich nach ihrem Sieg spricht Helmut Zeiler (65) für die ganze Gruppe.

Glückwunsch! Kam der Sieg überraschend oder habt Ihr damit gerechnet?

Helmut Zeiler: Das ist der helle Wahnsinn, das hätten wir nie erwartet – und das in unserem Alter! Wir sind total überrascht, wir dachten, dass eher Wortbeiträge eine Chance auf den Sieg haben. In unseren Liedern steckt so viel Herzblut, wir freuen uns unglaublich!

Nach dem Sieg in Fürth kommt jetzt Veitshöchheim. Seid Ihr schon nervös vor einem Millionenpublikum aufzutreten? Habt Ihr Vorbilder in der Veitshöchheimer Fastnacht?

Es kribbelt schon. Vor so einem großen Publikum zu spielen ist schon eine andere Hausnummer. Unsere absoluten Stars sind einstimmig Heißmann und Rassau.

Wie fühlt es sich als Ur-Franken an, jetzt Frankens „Supernarren“ zu sein?

Einfach super, vor allem, weil jeder von uns begeisterter Fan von „Franken sucht den Supernarr“ und der fränkischen Fastnacht von Veitshöchheim ist.

Ihr macht seit rund 40 Jahren Musik – hat der „Supernarr“ einen besonderen Stellenwert für Euch?

Wir wollten schon immer das Publikum mit unseren Texten zum Schmunzeln und Lachen bringen. Der „Supernarr“ ist für uns die Krönung.

Wie seid Ihr auf den Siegersong „Der Rausch ist wie ein Indianer“ gekommen?

Den „Rausch“ habe ich nach einer durchfeierten Probennacht in unserer Musikhütte mit einem stillen Beobachter im Hintergrund geschrieben.

Sie schreiben gemeinsam mit Ihrem Bruder Alfons (63). Ist das immer pure Harmonie oder gibt es auch mal Zoff?

Natürlich gibt es immer mal wieder Stellen in einem Lied, wo man sich reibt oder man ganz normal unterschiedliche Auffassungen hat. Das ist bei einem kreativen Prozess eigentlich normal und kann auch förderlich sein. Im Allgemeinen ergänzen wir uns sehr gut, sowohl im Liederschreiben als auch im Arrangement der Stücke.

Insgesamt seid Ihr sechs Bandmitglieder. Wie habt Ihr Euch kennengelernt?

Nachdem für (meinen Bruder) Alfons und mich klar war, was wir wollen, haben wir uns nach Gleichgesinnten umgeschaut. Alfons brachte den Jolo als Sänger mit. Ich konnte Lothar, unseren Cousin, einen ehemaligen Countrybassist begeistern. Dann kam Robert als Bläser dazu. Zum Schluss konnten wir noch Mani an der Quetschn gewinnen.

Wie kam es dazu, dass Ihr Euch beim „Supernarr“ beworben habt?

Der eigentliche Anstoß kam vom Publikum und Freunden. Wir hörten immer wieder „Macht doch mal beim Supernarr mit“. Oder „Der Supernarr ist genau das Richtige für Euch“. Beworben hat sich dann letztlich unser Mani (Manfred Wagner) und hat uns damit alle überrascht.

Mit wem feiert Ihr Euren Sieg?

Der Feiermarathon beginnt jetzt auf der After-Show-Party mit allen Teilnehmern. Später wird’s noch zuhause eine Narrenparty in unserer Musikhütte (Probenraum) geben.

Was glaubt Ihr – was wird jetzt in Eurer Heimatstadt Bamberg los sein?

Wir wissen, dass sich in Bamberg und Umgebung viele mit uns freuen. An alle ein „Dankeschön“ fürs Daumendrücken. Es gab auch Public-Viewing in Sportheimen und bei unseren Freunden vom Kellerbergverein.

Das Interview führte Jürgen Berens.