Neuropsychologie in der Klinik Hohe Warte etabliert
Die Klinik für Neurologie ist jetzt von der Gesellschaft für Neuropsychologie zum Weiterbildungszentrum akkreditiert worden. Schädelhirnerkrankte Patienten profitieren von der ganzheitlichen organischen und seelischen Behandlung.
Die Neuropsychologie hat in den vergangenen Jahren enorme wissenschaftliche Sprünge gemacht und Einzug in die moderne Behandlung von Schädelhirnverletzten, Schlaganfallpatienten, Patienten mit Multipler Sklerose, Hirnblutungen oder Demenz gehalten. Die Klinik für Neurologie, unter der Leitung von Professor Dr. Patrick Oschmann, in der Klinik Hohe Warte nimmt dabei als akkreditiertes Weiterbildungsinstitut für klinische Neuropsychologie der Gesellschaft für Neuropsychologie (GnP) e. V. eine Vorreiterrolle ein. Die Akkreditierung durch die GnP ist eine Auszeichnung der klinischen Arbeit des gesamten Teams aus Psychologen, Medizinern und Therapeuten.
Der Titel „Weiterbildungsinstitution für Klinische Neuropsychologie“ wird nur Kliniken verliehen, in denen Mediziner, Psychologen bzw. Psychotherapeuten, Krankengymnasten, Sprachtherapeuten und ein Sozialdienst integriert zusammenarbeiten. Prof. Oschmann sagt: „Für den Erwerb der Weiterbildungsermächtigung Klinische Neuropsychologie erfüllte die Klinik für Neurologie alle Vorraussetzungen, die von der Fachgesellschaft gefordert werden. Davon profitieren vor allem unsere Patienten“. So werden seit einigen Jahren neuropsychologische Diagnostik- und Therapieverfahren evaluiert und im Rahmen aktueller wissenschaftlicher Kenntnisse als Qualitätsstandart etabliert. Laut Dr. Philipp Keune, Leiter mehrerer klinischen Forschungsprojekte in der Klinik Hohe Warte, zählen dazu zum Beispiel standardisierte Testverfahren, mit denen die Neuropsychologen die Leistungsfähigkeit des Gehirns betroffener Patienten beurteilen. Anhand der Ergebnisse können individuelle Therapiestrategien entwickelt werden, um insbesondere die kognitiven Fähigkeiten zu fördern. In der Klinik Hohe Warte stehen dazu moderne computergestützte Therapieverfahren zur Verfügung, die sich mit der Inbetriebnahme des ersten Bauabschnittes des neuen Therapiegebäudes im Frühjahr räumlich deutlich verbessern werden. Zusätzlich werden regelmäßige Fortbildungen für Fachpersonal angeboten, klinische Studien durchgeführt und Behandlungsstrategien kontinuierlich optimiert.
Die Weiterbildung Klinische Neuropsychologie in der Klinik Hohe Warte leitet und koordiniert Silvio Rabuffetti, weiterbildungsermächtigter Diplom-Psychologe und Neuropsychologe. Noch in diesem Jahr werden fünf Mitarbeiter die dreijährige Weiterbildung zur Klinischen Neuropsychologin bzw. zum Neuropsychologen beginnen. Abgeschlossen wird die Weiterbildung mit einer Prüfung durch den Fachverband.
Das Team des Psychologischen Dienstes in der Klinik Hohe Warte setzt sich aus zehn Psychologinnen und Psychologen sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten zusammen und behandelt jeden Monat bis zu 500 Patienten.
Das Angebot der Neuropsychologie können alle Patienten in der Klinik Hohe Warte in Anspruch nehmen. Die Neuropsychologen begleiten die Patienten von der Akutphase bis hin zur Frührehabilitation. Heute weiß man, dass das Gehirn sofort nach einer Schädigung beginnt, sich zu regenerieren. Diese Regenerationsfähigkeit nutzen die Neuropsychologen schon in einer möglichst frühen Krankheitsphase aus. Ziel ist es, so früh wie möglich die Gedächtnisfähigkeit und Konzentrationsfähigkeit des Gehirns zu fördern, damit nach dem Krankheitsereignis Restdefizite minimiert werden und die Patienten sich besser wieder in ihren Alltag integrieren können. Dabei konzentrieren sich die Neuropsychologen vor allem auf die Leistungsfähigkeit des Gehirns. Darüber hinaus achten die Psychologen auch auf die Emotionalität und seelischen Stimmungen der Patienten, um sie bei der Krankheitsbewältigung zu unterstützen. „Im Schulterschluss mit den Medizinern und Therapeuten in der Klinik Hohe Warte gelingt es so, die organischen, die emotionalen wie auch die kognitiven Beschwerden der Patienten ganzheitlich zu behandeln“ betont Rabuffetti.
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