Universität Bayreuth: Öffentliche Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Cyrus Samimi

Symbolbild Bildung

Klima- und Umweltwandel im Sahel Westafrikas

Prof. Dr. Cyrus Samimi beschäftigt sich mit Klimatologie, Klimaökologie und Klimafolgenforschung. Im Rahmen seiner Antrittsvorlesung wird Prof. Dr. Cyrus Samimi – nach einem allgemeinen Überblick über den Sahel, dessen Klimageschichte und jüngere Klimavariabilität – anhand von zwei Fallbespielen erläutern, wie sich die Klimavariabilität auf der lokalen Maßstabsebene darstellt und welche Zusammenhänge zwischen Klima, Landnutzung und Vegetations-veränderung bestehen. Das erste Fallbespiel liegt in Mali, in der Region Bandiagara, das zweite im Senegal bei Linguère.

  • Termin: Mittwoch, 29. Januar 2014
  • Zeit: 18 Uhr c.t.
  • Ort: Campus der Universität Bayreuth Gebäude GEO, Hörsaal H8 Universitätsstraße 30, 95447 Bayreuth

Die Antrittsvorlesung ist öffentlich, Interessierte herzlich eingeladen! Bitte beachten Sie den Campusplan der Universität Bayreuth unter
www.uni-bayreuth.de/universitaet/campusplan

Das arabische Wort Sahel heißt Ufer und steht für die Region, die südlich an die Sahara anschließt und sich vom Roten Meer bis zum Atlantik erstreckt. Der Sahel zählt zu den Hotspot-Regionen des weltweiten Umwelt- und Klimawandels. Ausgelöst wurde diese Debatte durch die großen Dürrekatastrophen der 1970er und 1980er Jahre und einem generellen Rückgang des Niederschlags in dieser Zeit. Eng mit dieser Entwicklung verbunden ist der Begriff Desertifikation.

Inzwischen hat sich die Niederschlagssituation etwas entspannt und in weiten Regionen des Sahel scheint sich die Vegetation deutlich zum Besseren entwickelt zu haben, so dass schon vom Greening Sahel gesprochen wird. Allerdings stehen auch aktuell nicht langfristige Entwicklungen im Zentrum der wissenschaftlichen und öffentlichen Diskussion, sondern immer wieder klimatische Extremereignisse, in den Medien oft übertrieben dargestellt. Neben dem Diskurs über Klima-veränderungen stehen Fragen der Landnutzungsänderungen im Fokus, die enge Kopplungen mit dem Klimasystem aufweisen. Als mögliche Konsequenzen von Umweltwandel, Klima und Landnutzung, werden sogenannte Umweltflüchtlinge konstatiert. Leider erfolgt auch diese Debatte oft undifferenziert und positive Prozesse der Umweltveränderung, die auch entkoppelt von der Klimavariabilität ablaufen, finden in der Diskussion wenig Beachtung.