Landkreis Bamberg: Jahresrückblick von Landrat Dr. Günther Denzler
Weihnachtsgrüße 2013
Liebe Mitbürgerinnen,
liebe Mitbürger,
Albert Einstein sagte einmal: „Mich interessiert nur die Zukunft, denn das ist die Zeit in der ich leben werde“. Sich den Herausforderungen der Zukunft bewusst stellen, sie annehmen und damit umgehen, bestimmt seit jeher mein politisches Handeln. Dennoch gibt es Stationen im Leben, wo ein Blick zurück hilft, sich neu auf die Zukunft auszurichten. Heute ist so ein Moment.
Es ist das letzte Mal, dass ich mich zum Jahreswechsel in meinem Weihnachtsgrußwort an Sie wende. Die vergangenen knapp 18 Jahre meiner Amtszeit als Landrat brachten zum Teil einschneidende Veränderungen mit sich. Nur in Stichworten lässt sich der rote Faden skizzieren, der in diesen drei Wahlperioden mein politisches Handeln bestimmte. Von Anfang an verfolgte ich vier Ziele, die stets aktuell blieben und bis heute nicht an Gültigkeit verloren haben:
1. Umbau des Landratsamtes zu einem Dienstleistungsunternehmen
1996 lag Aufbruchsstimmung in der Luft! Im Rahmen des neuen Leitbildes wurden im Landratsamt Führungsleitlinien erarbeitet, Mitarbeitergespräche und Führungsdialoge eingeführt. Ein Reformprozess, der auch bei Wirtschaftsverbänden und Unternehmen Anerkennung findet, wurde in Gang gesetzt. Insofern freut es mich besonders, dass wir 2013 den Führungsdialog erneut in Angriff nahmen. Bürgerfreundlichkeit, Serviceorientierung, lange Öffnungszeiten, Beschwerdemanagement und viele andere Angebote für den Bürger sind bei uns mittlerweile selbstverständlich, obwohl sie noch längst nicht überall üblich sind.
2. Bestehende Arbeitsplätze sichern, neue Arbeitsplätze schaffen
Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einer Region bestimmt auch Ihre Stärke in sozialen, schulischen, kulturellen und anderen Bereichen. Geht es der Wirtschaft gut, geht es den in dieser Region lebenden Menschen gut! In den vergangenen 20 Jahren konnten wir die Beschäftigtenquote im Landkreis um 35,4 % (!) steigern. Die Arbeitslosenquote mit einer Spitze von 6,8 % im Jahr 1998 konnte auf 2,6 % reduziert werden, was mit Vollbeschäftigung gleichzusetzen ist. Verschiedene Rankings zählen uns immer wieder zu den TOP-Regionen Deutschlands.
3. Stadt und Land – Hand in Hand
Landkreis und Stadt Bamberg lassen sich nicht isoliert betrachten und umgekehrt. Wir sind eine Region mit einer gemeinsamen Infrastruktur und Berührungspunkten in allen relevanten Lebensbereichen. Das Aufbrechen eines bis dato vorherrschenden Konkurrenz- und Kirchturmdenkens lag mir bei meinem Amtsantritt besonders am Herzen. Heute haben wir uns auf allen denkbaren Gebieten zusammengeschlossen. Schulische Zweckverbände, Kooperationen im Tourismus, Familien- und Gesundheitsregion, Kultur.Bamberg, Aktionen der Wirtschaftsförderungen von Stadt und Land, Klimaallianz, Regionalwerke… sind Zeugnisse einer lebendigen und vielfältigen Zusammenarbeit.
Überregional sind wir in der europäischen Metropolregion Nürnberg, der Wirtschaftsregion Bamberg-Forchheim, Oberfranken Offensiv, Tourismusverbänden… und in vielen anderen Organisationen engagiert und vernetzt.
4. Stärkung des Ehrenamtes
Die demographische Entwicklung bestärkt mein Anliegen, das Ehrenamt zu fördern, auszubauen und zu stärken. Wir haben uns daran gewöhnt, dass der Staat in alle Bereiche der Daseinsvorsorge eingreift und die gesellschaftliche Verantwortung jedes einzelnen minimiert. Dieses Modell ist, wenn es je so gewesen sein sollte, auf Dauer nicht aufrechtzuerhalten. Umso wichtiger ist das gesellschaftliche, kulturelle und soziale Engagement jedes Einzelnen in unserer Gesellschaft. Durch verschiedene Auszeichnungen besonders engagierter Mitbürgerinnen und Mitbürger erfolgt die gesellschaftliche Anerkennung der ehrenamtlichen Tätigkeit. Mit der von mir gegründeten Stiftung „Helfen tut gut!“ verfolge ich seit 2008 das Ziel, Projekte auf ehrenamtlicher Basis zu unterstützen und Hilfestellung zu geben.
Der sich abzeichnende Klimawandel und die demographischen Veränderungsprozesse sind in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus meiner politischen Arbeit gerückt. Ein Sprichwort in China besagt, dass auch der längste Weg mit dem ersten Schritt beginnt. Abgewandelt auf unsere Situation bedeutet das für mich, dass auch globale Veränderungsprozesse auf lokaler und regionaler Ebene angegangen und bewältigt werden müssen. Wir sind in den vergangen Jahren hierbei bereits viele wichtige Schritte gegangen und nehmen anderen Gebietskörperschaften gegenüber Pilotcharakter ein.
Ich wünsche Ihnen einen guten Jahresausklang, ein erfolgreiches, gesundes neues Jahr 2014 und freue mich auf die noch vor mir liegenden Monate als Landrat unseres Landkreises Bamberg!
Dr. Günther Denzler
Landrat
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