„WiR Unternehmen Familie. Das Netzwerk“ informierte über eine erfolgreiche Kommunikation in familienfreundlichen Handwerksbetrieben
„Wir müssen mehr miteinander – statt übereinander reden“, mit diesen Worten eröffnete der Kreishandwerksmeister Werner Oppel die gestrige Informationsveranstaltung des Netzwerkes „WiR Unternehmen Familie“. Zusammen mit der Kreishandwerkerschaft Forchheim und der Handwerkskammer für Oberfranken hat das Netzwerk, welches sich für mehr Familienbewusstsein in der Arbeitswelt einsetzt, ortsansässige Betriebe zum Impulsvortrag „Kommunikation als zentrales Instrument in einem familienfreundlichen Handwerksbetrieb“ eingeladen. Grund für die Informationsveranstaltung ist, dass sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer insbesondere bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit herausfordernden Gesprächssituationen auseinandersetzen müssen.
Hildegund Wölfel, die Referentin des Abends, beschäftigt sich als PR- und Kommunikationsexpertin seit vielen Jahren mit den verschiedensten Gesprächs- und Konfliktsituationen im Berufsalltag. So konnte sie bei ihrem Vortrag praxisorientiert zeigen, wie eindeutige Arbeitsanweisungen, Lob und Anerkennung sowie Kritik zielführend und nicht demotivierend kommuniziert werden können. Schließlich steht eine hohe Mitarbeitermotivation für Wölfel in direktem Zusammenhang mit höherer Arbeitsleistung und dem Unternehmenserfolg.
„Besonders im Handwerk ist Weiterempfehlung von maßgebender Bedeutung und dies nicht nur im Hinblick auf Kunden- sondern auch auf Mitarbeitergewinnung. Daher ist es wichtig darauf zu achten, wie die eigenen Mitarbeiter sich über das Unternehmen beim Kundengespräch aber auch im Familien- und Freundeskreis äußern. Bietet das Unternehmen beispielsweise familienfreundliche Angebote an, so spricht sich das schnell im Ort rum“, erklärte Wölfel. Die Besucher der Veranstaltung bekamen zahlreiche praktische Kommunikationstipps von der Expertin: „Senden sie Ich-Botschaften, statt Du- oder Sie-Botschaften, dadurch wird aus einer hierarchisch-autoritären Gesprächsebene eine partnerschaftliche Beziehung geschaffen. Es entsteht eine Atmosphäre der Offenheit und Vertrautheit“. Um die interne Kommunikation zu verbessern, können Unternehmen beispielsweise einen Infotisch organisieren oder einen regelmäßigen Newsletter an die Mitarbeiter und ihre Familien versenden. Wichtig ist außerdem der gemeinsame Start in die Woche. So können Vorgesetzte beispielsweise eine Montagsrunde etablieren, um als Team anstehende Aufgaben zu Wochenbeginn abzustimmen. Ferner betonte die Referentin, dass die festen Gesprächsrunden im geregelten Rahmen und kontinuierlich stattfinden müssen. „Familientage, gemeinsame Sportveranstaltungen oder kleine Aufmerksamkeiten z. B. Willkommenskarte nach dem Urlaub, sorgen für ein offenes und gutes Betriebsklima“, erklärte Wölfel.
In einem abschließenden Podiumsgespräch lieferten die beiden Unternehmer Erwin Held (Malerfachbetrieb Held aus Forchheim/Kersbach) und Thomas Loskarn (Bäckerei, Konditorei, Cafe Nikolaus Loskarn aus Bamberg) praktische Beispiele aus dem Alltag. „Man muss an die Mitarbeiter mehr Verantwortung übertragen, wichtig ist es jedoch, zu erklären worauf es dem Vorgesetzten ankommt“, so Thomas Loskarn.
„WiR Unternehmen Familie. Das Netzwerk“ wird seit 2009 von einem Team aus Vertretern der Wirtschaftsförderungen Stadt und Landkreis Bamberg sowie Stadt und Landkreis Forchheim, des Familienbeirats der Stadt Bamberg, den Kammern und der Agentur für Arbeit unter dem Dach der Regionalmanagement Wirtschaftsregion Bamberg-Forchheim GmbH gesteuert. In regelmäßigen Veranstaltungen bietet das Netzwerk eine lebendige Plattform zum Erfahrungsaustausch und präsentiert zahlreiche erfolgreiche Beispiele hinsichtlich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
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