Universität Bayreuth: Synergien für Styrolkunststoffe von morgen
Eine neue Forschungs- und Entwicklungskooperation zwischen der Styrolution Group GmbH, der Neue Materialien Bayreuth GmbH und der Universität Bayreuth
Die Polymer- und Kolloidforschung am Standort Bayreuth in enger Zusammenarbeit mit technologiestarken Unternehmen auszubauen, ist eines der strategischen Ziele der Universität Bayreuth. Wegweisend für die weitere Entwicklung ist eine Partnerschaft, die am 26. November 2013 zwischen der Styrolution Group GmbH, der Neue Materialien Bayreuth GmbH und der Universität Bayreuth vereinbart wurde. Styrolution ist der weltweit führende Anbieter von Styrolkunststoffen und beschäftigt weltweit rund 3.200 Mitarbeiter an 17 Produktionsstandorten in zehn Ländern. Das Unternehmen bietet Styrolkunststoffe für eine Vielzahl alltäglicher Produkte aus den unterschiedlichsten Branchen, wie etwa Automobil, Elektronik, Haushaltsgeräte, Bau, Medizin und Gesundheit, Spielzeug/Sport/Freizeit und Verpackung.
Die Kooperation, die in den Geschäftsräumen der Neue Materialien Bayreuth GmbH (NMB) vertraglich besiegelt wurde, ist weit mehr als ein herkömmliches Engagement bei Projekten der universitären und außeruniversitären Forschung. Denn sie bietet allen Partnern eine einzigartige Forschungs- und Entwicklungsplattform auf einem besonders innovativen Gebiet der Materialforschung und -entwicklung. Ein eigenes Team für Forschungsarbeiten der Styrolution wird mit seinem wissenschaftlichen Koordinator, dem Polymerchemiker Dr. Florian Wieberger, in Bayreuth aufgebaut. Es hat einen direkten Zugang zu den Laboren und technischen Einrichtungen der NMB sowie der Universität Bayreuth. Hier können in kürzester Zeit Material- und Verfahrensanalysen durchgeführt werden, die für die Weiterentwicklung neuer Styrolkunststoffprodukte erforderlich sind. Styrolution erhält zudem die Möglichkeit, hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der NMB in eigene Forschungs- und Entwicklungsarbeiten einzubeziehen.
„Damit kann das Unternehmen seine F&E-Aktivitäten so ausrichten, dass sie eine Grundlage für Kundeninnovationen in den fünf zentralen Industrien Automobil, Elektronik, Haushaltsgeräte, Bau sowie Medizin & Gesundheit bilden“, erklärte Norbert Nießner, Director Global R&D/IP bei Styrolution, anlässlich der Vertragsunterzeichnung. Einen Schwerpunkt der geplanten Forschungs- und Entwicklungsarbeiten bilden die Optimierung und Entwicklung neuer Leichtbaustrukturen. Denn Styrolkunststoffe sind eine leichtgewichtige Alternative zu Metall oder schwereren Kunststoffen und stoßen in unterschiedlichen Branchen, von der Automobilindustrie bis hin zum Baugewerbe, zunehmend auf Interesse. Ein weiteres Fokus-Thema ist die Erforschung technologischer Potenziale des 3D-Drucks.
„Durch die Partnerschaft mit NMB und die Einrichtung eines ausgelagerten F&E-Zentrums erhalten wir direkten und prompten Zugang zu Einrichtungen und Forschungsmöglichkeiten auf Spitzenniveau“, freut sich Roberto Gualdoni, CEO der Styrolution. Prof. Dr.-Ing. Volker Altstädt, Geschäftsführer der NMB und Inhaber des Lehrstuhls Polymere Werkstoffe an der Universität Bayreuth, sieht ebenfalls große Potenziale in der vereinbarten Kooperation und hat dabei auch weltweite Zusammenhänge im Blick: „Megatrends wie die Globalisierung und das Bevölkerungswachstum sorgen dafür, dass die Welt sich schnell verändert. Diese Trends bringen auch die neuen Entwicklungen im Bereich der Materialwissenschaften voran, insbesondere bei den Styrolkunststoffen. Wir bei NMB freuen uns schon darauf, gemeinsam mit Styrolution auf Grundlage dieser Trends die innovativen Styrolkunststoffe von morgen zu erschaffen.“
Die Universität Bayreuth sieht einen wesentlichen Vorteil dieser engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung nicht zuletzt auch darin, dass sich für ihre Studierenden und ihren wissenschaftlichen Nachwuchs neue Berufsperspektiven öffnen: Master-Studierende sowie Doktorandinnen und Doktoranden werden gemeinsam mit Styrolution und seinen Kunden an technologisch anspruchsvollen Lösungen für verschiedenste Branchen arbeiten. Dabei erhalten sie die Gelegenheit, Forschungsideen in der Praxis zu erproben. Aufgrund der dabei gewonnenen Erfahrungen werden sie einen Vorsprung auf dem deutschen und internationalen Arbeitsmarkt haben. „Die neue Verbindung zwischen Styrolution, NMB und der Universität bietet unseren Studierenden die Chance, bei einem weltweit führenden Industrieunternehmen anspruchsvolle Aufgaben der Polymerwissenschaft und der Kunststofftechnik aus erster Hand kennenzulernen“, erklärt Prof. Dr. Hans-Werner Schmidt, Inhaber des Lehrstuhls für Makromolekulare Chemie I und Vizepräsident der Universität Bayreuth für den Bereich Forschung und wissenschaftlicher Nachwuchs.
Die neue Partnerschaft wird also die Forschungs- und Entwicklungspotenziale der Polymerwissenschaft am Standort Bayreuth deutlich stärken. Sie ist ein Baustein für die wirtschaftlich-technologische Entwicklung in der gesamten Kunststoffregion Oberfranken.
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