Internationaler Aktionstag "Cities for life" am 30. November – Stadt Bayreuth unterstützt Ziele der Kampagne
Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe
Am Samstag, 30. November findet auf Initiative der internationalen christlichen Laienbewegung Sant’Egidio wieder der internationale Aktionstag „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe” statt. Auch die Stadt Bayreuth unterstützt, wie viele andere bundesdeutsche Städte auch, die Ziele der Kampagne und strahlt als Zeichen das Rathaus in dieser Nacht in blauem Licht an.
Mittlerweile ist die Zahl der beteiligten Städte auf über 1.600 in rund 90 Ländern gestiegen. Weltweit haben sich 70 Hauptstädte der Aktion angeschlossen. In Deutschland umfasst der Kreis der Unterstützerkreis 154 Kommunen, darunter Berlin, Hamburg, Stuttgart, Mönchengladbach, Schwerin, Bremen, Weimar, Bielefeld, Freiburg sowie die fränkischen Nachbarn Würzburg und Nürnberg.
Im Dezember 2007 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum ersten Mal in der Geschichte mit großer Mehrheit eine Resolution für ein universales Moratorium der Todesstrafe verabschiedet. Im Dezember 2012 wurde eine solche Resolution an gleicher Stelle mit noch größerer Zustimmung (110 Ja-Stimmen und nur noch 39 Gegenstimmen) verabschiedet.
Die Kampagne konnte in letzter Zeit weitere Fortschritte verzeichnen: In den USA haben in den vergangenen sechs Jahren sechs Bundesstaaten die Todesstrafe abgeschafft. Anfang 2012 hat sich die Mongolei verpflichtet, die Todesstrafe nicht mehr anzuwenden. Dasselbe hat in Afrika Benin im Juli 2012 getan. Im Oktober 2013 hat der Jemen die Hinrichtung von Minderjährigen ausgesetzt.
Der internationale Tag „Cities for Life” ist die größte Mobilisierung für die Abschaffung der Todesstrafe auf internationaler Ebene. Sein Ziel besteht darin, einen Dialog mit der Zivilgesellschaft herzustellen und lokale Verwaltungen einzubeziehen, damit die Abschaffung der Todesstrafe und der Verzicht auf Gewalt zu einem Identitätsmerkmal der beteiligten Stadt und ihrer Bürger wird.
Mittlerweile haben 140 Staaten die Todesstrafe ganz abgeschafft oder wenden sie de facto nicht mehr an, nur eine Minderheit von 51 Ländern übt diese Praxis noch aus. Seit 15 Jahren führt die Gemeinschaft Sant’Egidio eine besondere Kampagne mit einem Appell für ein weltweites Moratorium durch. Seitdem hat sich das Zahlenverhältnis zwischen den Ländern mit und ohne Todesstrafe umgekehrt. Auf globaler Ebene erscheint die Tendenz zur Abschaffung der Todesstrafe mittlerweile unumkehrbar. Trotzdem gibt es besorgniserregende Tendenzen, wie zum Beispiel die Wiederaufnahme von Hinrichtungen in Japan, Indien und Pakistan nach einem mehrjährigen Moratorium. Daher sind Engagement und Aufmerksamkeit gegenüber diesem Thema weiterhin weltweit gefordert.
Die Gemeinschaft Sant’Egidio ist eine christliche Laienbewegung mit über 60.000 Mitgliedern in 70 Ländern der Welt, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzt. Sie engagiert sich unter Beteiligung zahlreicher Organisationen im Kampf gegen die Todesstrafe und hat die Aktion „Cities for life – Städte für das Leben“ gegründet. Der 30. November wurde für den Aktionstag gewählt, weil an diesem Tag im Jahr 1786 das Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt Folter und Todesstrafe für abgeschafft erklärte. Für die 1998 initiierte Unterschriftenkampagne für ein Moratorium der Todesstrafe hat die Gemeinschaft Sant’Egidio bisher rund 5,5 Millionen Unterschriften gesammelt. Außerdem pflegen Mitglieder von Sant’Egidio weltweit Hunderte von persönlichen Brieffreundschaften mit Todeskandidaten und unterstützen viele im persönlichen Einsatz.
Weitere Informationen finden im Internet unter http://nodeathpenalty.santegidio.org/en.aspx
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