Erzbischof Ludwig Schick zum Ende des Jahres des Glaubens: „Wir brauchen Glaubenswissen, damit wir wissende und auskunftsfähige Gläubige sind“

Symbolbild Religion

„Glauben ist ein Tuwort und meint hinter Jesus hergehen”

Zum Abschluss des Jahres des Glaubens hat der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick aufgerufen, den Glauben bewusster zu leben, um darüber auch vor anderen Rechenschaft ablegen zu können. „Das Jahr des Glaubens sollte unser Glaubenswissen mehren, uns frömmer und missionarischer machen. Wir sollten die Menschen für unseren Glauben begeistern“, sagte der Erzbischof am Sonntag in einem Pontifikalamt zum Christkönigsfest im Bamberger Dom. Was noch nicht gelungen sei, könne aber nachgeholt werden. Er rief dazu auf: „Machen wir uns heute auf, nach dem Jahr des Glaubens, unseren Glauben zu leben. Das ist täglich neu gefordert.“ Er fügte hinzu: „Wir brauchen Glaubenswissen, damit wir wissende und auskunftsfähige Gläubige sind.“

Zum Ende des Jahres des Glaubens, das Papst Benedikt XVI. ausgerufen hatte, stellte Bischof Schick die Fragen: Ist unser Glaube gewachsen? Sind wir Gott näher gekommen? Haben wir unseren Glauben besser verstanden? Sprechen wir bewusster das Glaubensbekenntnis und feiern innerlicher die Sakramente? Ist uns der Inhalt der Zehn Gebote klarer? Gehen uns die Gebete und die Liturgie der Kirche mehr zu Herzen?

Glauben bedeute, auf Gott vertrauen, nicht auf Reichtum, Position und Macht. Glauben bedeute auch, anderen dienen und sich nicht bedienen lassen, gerecht sein und keine Ungerechtigkeiten zulassen. Glauben sei etwas „sehr Schlichtes und Einfaches und zugleich Anspruchsvolles“ und müsse sich im Alltag bewähren. Glauben sei ein Tuwort und meine ein Hinterhergehen hinter Jesus. Und das bedeute, mit ihm „ohnmächtig“ zu werden und nicht mit Hilfe von Macht, Härte und Durchsetzungsvermögen zu meinen, die Welt erlösen zu können. „Jesus ist immer ohnmächtiger geworden bis zum Kreuz. Aber so hat er die Welt erlöst.“

„Glauben ist anspruchsvoll, weil der Weg Christi, den wir hinter ihn hergehen müssen, ein königlicher und göttlicher Weg ist. Das Christkönigsfest am Ende des Jahres des Glaubens lädt uns dazu ein“, schloss der Erzbischof seine Ansprache.

Mit dem Christkönigsfest endet das Kirchenjahr, bevor mit dem 1. Advent das neue Kirchenjahr eröffnet wird. Es wird in Bamberg besonders begangen, indem es mit einem Triduum mit Predigten und Gottesdiensten vorbereitet wird. Am Hochfest selbst bildet das Pontifikalamt um 9.30 Uhr den Höhepunkt. Abgeschlossen wird der Tag mit einer Vesper und einer Sakramentsprozession.