“Leben in Bach und Tümpel“: Aktionsnachmittag mit Schulkindern in Neunkirchen
Das große Hochwasser am letzten Mai-Tag hatte den Brandbach leergeputzt und der eigentlich für den 12. Juni 2013 geplante Aktionsnachmittag mit den Kindern der 3. und 4. Grundschulklassen fiel buchstäblich ins Wasser. Dann aber kamen sie zurück, die kleinen Fische und Kleinlebewesen, und die jungen Forscher konnten gerade noch kurz vor den Schulferien am 25. Juli ihre 2 ½-stündigen Untersuchungen im Brandbach starten.
Angeführt wurde die Gruppe aus 25 Mädchen und Jungen in bewährter Weise von der Dipl. Biologin Ute Gellenthien. Vorbereitet hatten das Ganze die Umweltbeauftragte der Grundschule Neunkirchen, Susanne Schmitt, und Bernhard Birnfeld, der Vorsitzende der Ortsgruppe des BUND Naturschutz. Zunächst gab es eine kleine Vorbereitung, bei der auch Fragen der Schulkinder zum Wasserkreislauf mit seinen Nahrungsnetzen in Bach und Teich beantwortet wurden. Damit war das Verständnis für die Abhängigkeiten zwischen den Grundlagen der Nahrungsversorgung im Falle von Geißeltierchen und Grünalgen, über Kleinorganismen bis hin zu den Fische und Vögel gelegt.
Mit Stiefeln ausgestattet teilten sich mehrere kleine Gruppen die Untersuchungen im Brandbach und brachten in eifriger Folge die Lebewesen, wie Bachflohkrebse, Eintagsfliegenlarven, Köcherfliegenlarven, Spitzschlammschnecken, Rollegel sowie zahlreiche kleine Stichlinge in ihren Behältern zum Sammelpunkt. Dort wurden die Tiere mit Hilfe von Ute Gellenthien bestimmt und insbesondere auch den Gewässergütestufen zugeordnet.
So zeigte sich allmählich, dass die Wassergüte im Brandbach einen Monat nach der großen Flut mit etlichen Indikator-Tieren der Gewässergüteklasse II doch schon wieder recht gut geworden war. Einige Funde und deren Saprobienindex zur Bestimmung der Güte waren:
- Köcherfliegenlarve: 1,5 (Sericostomatidae)
- Köcherfliegenlarve: 1,5 (Limnephilidae)
- Eintagsfliegenlarve: 2,1
- Gemeiner Bachflohkrebs: 2,1
- Eiförmige Schlammschnecke: 2,5
- Rollegel: 2,7
Die Kinder merkten gar nicht, wie schnell der Nachmittag verflog, so beschäftigt waren sie, immer neue Funde zu erkunden. So reichte dann die Zeit leider nicht mehr, den nahen Brandbachtümpel mit seinem wärmeren Wasser und damit Lebensraum für andere Lebensformen, unter die Lupe zu nehmen. Schnell noch wechselte ein Dankeschön die Seiten, unterstützt von einer beachtenswerten Geldspende, für die sich der BUND Naturschutz auch auf diesem Wege nochmals herzlich bedankt.
Die nächste Aktion dieser Art soll es wieder in zwei Jahren geben und die Veranstalter sind gespannt, wie sich dann der Brandbach zeigen wird, denn an ihm soll ja umfangreich im Sinne der Gewässerentwicklung und des Hochwasserschutzes gearbeitet werden.
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