Jüdisches in Bamberg – Ausstellung vom 26.11.2013 bis zum 1.6.2014
Stadtgalerie Bamberg – Villa Dessauer
Die Ausstellung „Jüdisches in Bamberg“ der Museen der Stadt Bamberg macht die Geschichte der Bamberger Juden sichtbar. Dabei bringt ein neuer Blick auf die Stadtgeschichte Vergessenes in Erinnerung und macht scheinbar längst Bekanntes neu erfahrbar.
Was gehörte früher zum jüdischen Leben in Bamberg, wie sieht es heute aus? Seit dem Mittelalter haben Juden in Bamberg gelebt und Spuren hinterlassen. Viele historische Zeugnisse sind durch wiederholte Vertreibung und die nationalsozialistische Judenverfolgung zerstört worden. Für die Ausstellung werden historische Quellen und Objekte sowie private Erinnerungsstücke zusammengetragen, die oftmals fragmentarisch erhalten sind. Die vielfältigen verlorengegangenen Lebenswelten werden so wieder anschaulich; deutlich wird aber immer wieder, wie bruchstückhaft sich deutsch-jüdische Geschichte und Kultur oft nur rekonstruieren lässt.
Über den historischen Ausstellungsteil hinausgehend ist die Gegenwart und die jüngste Geschichte jüdischen Lebens in Bamberg seit der Nachkriegszeit dargestellt. Denn unmittelbar nach dem Ende der NS-Zeit lebten schon wieder Juden in Bamberg, und mit dem Ende des Kalten Krieges wuchs die jüdische Gemeinde durch Zuzug aus Osteuropa. Das persönliche Erleben und die Lebenswege jüdischer Bamberger, die vor den Nationalsozialisten ins Ausland flüchteten oder die jetzt hier leben, werden in medial aufbereiteten Zeitzeugenberichten erfahrbar.
Auch der Ausstellungsort selbst, die Villa der Hopfenhändlerfamilie Dessauer, gewährt Einblick in ein Kapitel jüdischen Lebens in Bamberg. Im Hainviertel waren erfolgreiche Wirtschaftsbürger zuhause und es galt als „Zentrum des jüdischen Hopfenhandels“. Ein Themenbereich der Ausstellung ist auch deshalb Vorstellungen von „jüdischem Raum“ gewidmet. Was machte ein Stadtviertel „jüdisch“? Welche politischen, wirtschaftlichen und sozialen Gründe führten zu solchen Zuschreibungen?
Die Ausstellung versucht Antworten auf solche Fragen zu finden und möchte aufmerksam machen auf „Jüdisches in Bamberg“ – auf noch Sichtbares und nicht mehr Sichtbares.
Sie zeigt deutsch-jüdisches Leben als Teil der Bamberger Stadtgeschichte. Denn die Geschichte der jüdischen Minderheit ist historisch und gesellschaftlich von großer Bedeutung.
Das Ausstellungskonzept ist eng auf die Schullehrpläne abgestimmt und wird altersgerecht durch verschiedene Führungen und vielfältige museumspädagogische Angebote begleitet.
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