Leserbrief: Ausbau der ICE-Trasse bei Forchheim
Der Ausbau der ICE-Trasse durch die Bahn wird die Zukunft der Stadt entscheidend beeinflussen. Die Bahnlinie verläuft mitten durch die Stadt. Der Neubau einer Hochgeschwindigkeitstrasse wird das Leben in der Stadt nachhaltig beeinflussen. Die Bahn wird geführt von Managern, die sich in erster Linie nach dem wirtschaftlichen Erfolg messen lassen wollen. Diese Bahnvorstände fühlen sich ihren Aktionären verspflichtet. Das bedeutet nicht, dass die Bahn nicht auch den Menschen sieht, vor allem den Menschen als Bahnkunden. Viele Menschen sind aber auch Anwohner, die ein Recht auf ein störungsfreies Umfeld haben. Dies wird durch Gesetze geregelt, die oft sehr vielfältig ausgelegt werden können. Die Bahn sucht die Auslegung der Gesetze unter einem wirtschaftlichen Blickwinkel, der sich oft nicht mit dem der Gemeinden und ihrer Bewohner deckt.
Die Bahn fühlt sich seit der Privatisierung für soziale Fragen nicht mehr so wie einst zuständig. Für die sozialen Probleme, die die Schaffung neuer Verkehrswege mit sich bringen sind in erster Linie die Kommunalpolitiker verantwortlich. Vor allem dann, wenn es um so massive Eingriffe geht, wie die Errichtung von Hochgeschwindigkeitstrassen mitten durch ein Stadtgebiet. Die Stadt Bamberg hat der Bahn schon beträchtliche Zugeständnisse abgerungen. Jedenfalls ist dort nicht mehr von 8 m hohen Lärmschutzwänden die Rede. Auch andere Gemeinden wie Zapfendorf und Hallstadt fordern die Bahn auf, ihre Planungen rückhaltlos offenzulegen und auf taktische Hinhaltemanöver zu verzichten. Der mündige Bürger sieht sich nicht als Untertan, sondern will volle Einsicht in Fragen, die für ihn existenziell sind. Wir wissen, dass auch die Stadt Forchheim auf diesem Feld schon tätig war, aber wir Bürger sind von den Ergebnissen nicht ausreichend informiert.
Für Kersbach hat die Stadt erfolgreiche Verhandlungen geführt, aber was ist sonst geschehen? Wie soll der Lärmschutz in der Stadt aussehen und was werden die Folgen sein? Wie werden Schutzwände optisch gestaltet?
Welche Verkehrsdichte ist vorgesehen und welche technischen Maßnahmen sind an den Zügen geplant um Lärmschutz zu mindern?
Fragen über Fragen!
Jetzt werden die Weichen für die nächsten Jahrzehnte gestellt. Jetzt gilt es zu handeln um das Gesicht unserer Stadt zu bewahren. Das Verkehrsministerium wird das nicht tun, das müssen die Stadt und ihre Bürger in die Hand nehmen. Das sind wir unseren Enkeln schuldig.
Otwin Schneider Jean-Paul 15 91301 Forchheim 09191 727277
Für die Bürgerinitiative Pro S-Bahn-Halt Forchheim-Nord
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