Kirchehrenbach: BN-Dankesessen für 8 340 gerettete Kröten

BN-Vorsitzender Heinrich Kattenbeck überreicht Annette Grün die ersten beiden reflektierenden Warnwesten  des BN zur Sicherheit fürs Krötentragen 2014.

BN-Vorsitzender Heinrich Kattenbeck überreicht Annette Grün die ersten beiden reflektierenden Warnwesten des BN zur Sicherheit fürs Krötentragen 2014.

Zur Laichzeit, Februar bis April, hat ein Lurch nur eines im Sinn: Partner finden und dann ab in den Teich zum Laichen. Jedoch: ungeschützter Verkehr ist gefährlich. Deshalb helfen ehrenamtliche aktive Naturschützer zwischen Kirchehrenbach und Leutenbach seit mehr als 30 Jahren den Amphibien für eine sichere Querung zum Laichgewässer. Mit einem Helferessen bedankte sich der BUND Naturschutz (BN) Vorsitzende Heinrich Kattenbeck der BN-Ortsgruppe Kirchehrenbach im Gasthaus zum Walberla bei den 26 ehrenamtlich aktiven Helferinnen und Helfer, die vom 7.3. bis 29.4. 2013 in zwei Schichten, jeweils vormittags und in den Nachtstunden zwi-schen 22 Uhr und 24 Uhr im Einsatz waren. Insgesamt 8340 Amphibien wurden 2013 zwischen Kirchehrenbach und Leutenbach vor dem Straßentod gerettet. In 2013 gab es eine rund 7 prozentige „Zuwachsrate“ (2012 waren es 7.816), freute sich der BN-Vorsitzende.

Besondere Lobes- und Dankesworte gab es für Annette Grün, Mittelehrenbach. „Sie organisierte nicht nur den Aufbau des inzwischen rund 800 Meter langen Fangzaunes, sondern ist mindestens ein Mal am Tag während der „32 Tragetage“ vor Ort, um nach dem Rechten zu sehen“. Für die Saison 2014 überreichte Heinrich Kattenbeck zwei neue reflektierende Warnwesten, die vor allen Dingen in den Nachtstunden von den Helfern getragen werden und zur Sicherheit weithin für den Autofahrer sichtbar sind.

Behördlicher Schutz

Annette Grün dankte im Rückblick auf die „Tragezeit 2013“auch der Mannschaft des Tiefbauamtes des Landkreis Forchheim für den termingerechten Auf- und Abbau des Schutzzaunes. Ihr weiterer Dank galt dem Eigentümer des „Rumpler Weihers“, der im Einklang mit der Natur seinen Karpfenteich bewirtschaftet. „Erfreulich auch, dass die Autofahrer immer mehr Rücksicht auf die Krötenträgerinnen und –träger nehmen und in der Regel ihre Geschwindigkeit drosseln“, dankte Annette Grün. Aus Gründen der Sicherheit und Ordnung des Straßenverkehrs hatte das Landratsamt Forchheim –Straßenverkehr- die Geschwindigkeit auf 50 km/h eingeschränkt.

Warum?

Auf die immer wieder gestellte Gretchenfrage: „Warum macht ihr das?“, klärte Hein-rich Kattenbeck auf: Zum einen um die Tausenden Kröten, die links und rechts der Kreisstraße zu ihren Laichplätzen, „Rumpler Weiher“ und BN-eigener Weiher wollen beim Überqueren der Kreisstraße vor dem Straßentod zu schützen. Zum anderen aus Freude für den Artenschutz. Und zum Dritten für den Erhalt des Artenschutzes, weil die Kreisstraße den früheren Laichweg der Amphibien (Erdkröten, Berg-und Teich-molche, Grasfrösche und andere) zerschnitten hat und jetzt ein unüberwindbares Hin-dernis wäre. Viele lokale Amphibienvorkommen wären ohne die vielen aktiven Eh-renamtlichen bereits ausgerottet. „Eine intakte Natur bedeutet bessere Lebensqualität für Menschen und Lurch.“ Und zum Schluss hatte Heinrich Kattenbeck freudig lä-chelnd als Wortspiel einen Rat an alle die nicht aktiv mittragen können, aber die BN-Arbeit unterstützen möchten: Auch ihre Kröten können helfen, wenn sie für den Erhalt unserer Natur spenden“.