Bündnis 90/Die Grünen zum Thema Flächenverbrauch in Forchheim
Die Stadt Forchheim muss nach Ansicht des Ortsverbands von Bündnis 90/Die Grünen akzeptieren, dass die Grenzen ihres Wachstums bei den Industrie- und Gewerbeflächen erreicht sind. „Weiterhin in der bisherigen Art und Weise Fläche zu verbrauchen ist unverantwortlich und schadet der Stadt langfristig“, warnt OV-Sprecher Edwin Mayer. Die Grünen fordern die Stadtspitze auf, intelligentere Lösungen in der Gewerbepolitik zu finden.
Anders als OB Stumpf sind die Grünen überzeugt, dass es nicht automatisch Stillstand bedeutet, wenn man auf Flächenverbrauch verzichtet. Dagegen habe das enorme Wachstum der letzten Jahre bereits jetzt zur Folge, dass die Stadt im Süden ihr Gesicht verloren habe und ein Gewerbebrei vor den Toren der Fränkischen Schweiz entstanden sei. Die Grünen halten es nicht für sinnvoll, wenn Forchheim im Süden mit den Nachbargemeinden zusammenwächst. Eine derartige Politik gefährde auch die Lebensqualität in den Stadtteilen Kersbach und Burk, warnen die Grünen.
„Arbeitsplätze zu schaffen, heißt außerdem nicht notwendigerweise, verschwenderisch mit den Ressourcen Fläche und Natur umzugehen“, so Mayer. „Das ist eine engstirnige Haltung, die zu verantwortungslosem Umgang mit der Ressourcen Boden und Natur führt“, wertet der Sprecher des OV Edwin Mayer die gängige Ansiedlungspolitik. Zwar gebe es in Bayern einen von der Staatsregierung und den Kommunen geschlossenen Pakt zum Flächensparen. Genau die Haltung des OB und der herrschenden Mehrheit verhindere aber, dass diese Absichtserklärung in der alltäglichen Politik auch umgesetzt werde, so Mayer weiter.
Dies müsse sich in Zukunft zum Positiven ändern: Auch Forchheim müsse nun auf qualitatives Wachstum setzen. Das heißt, nur noch solche Unternehmen anzusiedeln, die eine hohe Arbeitsplatzdichte aufweisen und wenig Fläche in Anspruch nehmen, verdeutlicht Mayer. Der OV freue sich im übrigen, dass die Grünen mit dieser Haltung zukünftig im Stadtrat nicht mehr alleine seien. Denn bisher hätten sie konsequent als einzige gegen die extrem viel Fläche beanspruchende Ansiedlungspolitik der Stadt gestimmt. Zwar sähen etwa die Freien Wähler diese Fehler nun ein. Sie hätten sie aber genauso mitzuverantworten wie die CSU und müßten daher bei künftigen Abstimmungen beweisen, dass ihre momentanen Äußerungen nicht nur Wahlkampfrhetorik seien.
Die Grünen weisen außerdem mit Nachdruck daraufhin, dass es wichtig sei, in Sachen Wohnungsbau nicht dieselben Fehler zu begehen. Es gelte Bauland nur da auszuweisen, wo es ökologisch und stadtplanerisch verantwortbar sei. Wertvolle Hänge, städtische Grünflächen oder Spielplätze, Rutschgebiete oder Naherholungsflächen dürften im Sinne der Lebensqualität aller ForchheimerInnen und dem Erhalt der weichen Standortfaktoren Forchheims nicht bebaut werden.
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