FDP Bamberg gegen Sanierung der Wolfsschlucht als Jugendherberge

Antrag an den Oberbürgermeister: FDP für Investitionsprogramm in Bamberger Jugend statt 2. Jugendherberge für Nicht-Bamberger Jugendliche

In einem Antrag an Oberbürgermeister Andreas Starke und die Stadtverwaltung spricht sich die Bamberger FDP dagegen aus, die Jugendherberge Wolfsschlucht für den enormen Betrag von bis zu 6 Millionen Euro aus dem Stadthaushalt zu sanieren, wie es laut aktuellem Gutachten erforderlich wäre. „Bamberg hat mit dem Jugendgästehaus am Kaulberg bereits eine Jugendherberge in Top-Zustand“, betonen FDP-Ortsvorsitzender Martin Pöhner und FDP-Kreisvorsitzender Jobst Giehler. Bamberg brauche nicht zwingend zwei Jugendherbergen für Nicht-Bamberger Jugendliche. Die FDP will stattdessen den Betrag von rund 6 Millionen Euro in ein Investitionsprogramm für Bamberger Kinder und Jugendliche umwidmen. „Wir wollen diese Summe in den nächsten Jahren in zusätzliche Krippenplätze, in Jugendsozialarbeiter an allen Bamberger Schulen, in die Bamberger Jugendtreffs sowie in besonders dringende Sanierungsmaßnahmen an den Bamberger Schulen zusätzlich zum bereits Geplanten investieren“, erläutert Martin Pöhner, der Bildungsexperte der Bamberger FDP ist. Dafür lohne es sich wirklich, den enormen Betrag aus der knappen Haushaltskasse der Stadt Bamberg zusammenzukratzen.

Diese konkreten Punkte für Bambergs Jugend seien viel wichtiger als eine zweite Jugendherberge, schreiben die Liberalen. Das Gebäude der bisherigen Jugendherberge in der Wolfsschlucht soll aus Sicht der FDP weiter als Asylbewerberheim genutzt werden. „Dadurch können notwendige Investitionskosten dort durch den Staat übernommen werden und belasten den Bamberger Haushalt nicht“, so FDP-Kreisvorsitzender Jobst Giehler. Zudem sei auch ein menschlicher Umgang mit Asylbewerbern ein wichtiges Anliegen der Liberalen.

„Wir sind davon überzeugt, dass auch die Mehrheit der Bamberger Bevölkerung die Angelegenheit so sieht. Gegebenenfalls könnte auch mithilfe eines Bürgerentscheids parallel zur Stadtratswahl über die beiden Alternativen „6 Millionen für eine 2. Jugendherberge in Bamberg für Nicht-Bamberger Jugendliche“ oder „6 Millionen in ein Investitionsprogramm für die Bamberger Jugend“ abgestimmt werden. So könnte die Meinung der Bevölkerung über die Verwendung dieser enormen Summe an Steuergeldern optimal einbezogen werden“, heißt es in dem Schreiben der FDP an den Oberbürgermeister. Die Liberalen bitten den Oberbürgermeister daher die rechtliche Möglichkeit eines solchen, vom Stadtrat zu initiierenden Bürgerentscheids parallel zur Stadtratswahl zu prüfen.

Deutliche Kritik übt der Bamberger FDP-Ortsvorsitzende Martin Pöhner an Stadtrat Norbert Tscherner, der eine Unterschriftenaktion zur Erhaltung der Wolfsschlucht als Jugendherberge und gegen das Asylbewerberheim durchgeführt hatte: „Herr Tscherner betreibt eine unsachliche, rein populistische Politik, die von den wirklichen Interessen und Problemen junger Menschen in Bamberg meilenweit entfernt ist. “