Sonntagsgedanken: Der Abend
Jeder noch so schöne Tag endet mit einem Abend. Dieser lädt uns ein, zur Ruhe zu kommen, Kraft zu schöpfen, nachzudenken. Schade, dass nach dem Arbeitsstress für viele die Hektik in der Familie beginnt, dass man sich vor die Glotze setzt, anstatt miteinander zu reden, zu spielen, Probleme zu diskutieren. Im evangelischen Gesangbuch finde ich auf S. 824 ein sehenswertes Abendbild von Rembrandt: Jesus hatte die Emmausjünger unerkannt auf ihrer Heimreise begleitet. Sie wollen zu Abend essen. Im Mittelpunkt des Bildes sehen wir Jesus, freundlich, entspannt. Seine Gestalt erleuchtet den Raum mehr als die untergehende Sonne. Auch wir sind unterwegs, Tage kommen und gehen mit ihrer Last. Jesus möchte uns Licht, Kraft und Wärme schenken am Abend des Tages, am Abend unseres Lebens, am Abend der Welt. Diese Sonne wird nie untergehen, leuchtet schon heute hinein in die Kälte, in die Finsternis der Streitereien, der Krankheiten, der Nervosität. Lassen wir uns von ihr erwärmen?
So grüße ich Sie abschließend mit einem Zitat des Schweizer Professors Rudolf Bohren:
„Sonne aus Nazareth, schein heute mir unumwölkt.
Sonne aus Nazareth, geh nicht unter, die Nacht kommt und die Gedanken stehen auf.
Sonne aus Nazareth, scheine in mir, auch für den, der mich beleidigt, für den auch, der mich betrügt.
Scheine, Sonne aus Nazareth, dem, der mich hasst.
Sonne aus Nazareth, steh auf!“
Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de
Infos zu Christian Karl Fuchs:
- geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
- Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
- Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
- Promotion zum Dr. theol. 1995
- Ordination zum ev. Pfarrer 1996
- Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
- seither in Neustadt/Aisch
- blind
- nicht verheiratet
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