20 Jahre Dorfmuseum Hausen
Das Hausener Dorfmuseum im Greifenhaus wird in diesem Jahr 20 Jahre alt. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde, zu der die Hausener Bevölkerung und auch andere interessierte Besucherinnen und Besucher eingeladen sind, will man am Sonntag, den 13. Oktober das Jubiläum gebührend feiern.
Mit Stolz blickt die Gemeinde Hausen am kommenden Kirchweih-Wochenende zurück auf 20 Jahre „Dorfmuseum im Greifenhaus“, welches im Jahre 1993 eröffnet wurde. In einer kleinen öffentlichen Feier am Sonntag 13. Oktober um 14.30 Uhr werden Bürgermeister Franz Renker und Heimatpfleger Gerhard Batz in der Gogelscheune beim Greifenhaus (Dr.-Kupfer-Str. 4) an dieses Ereignis erinnern. Bereits ab 14 Uhr ist das Museum bei freiem Eintritt für Besucher geöffnet.
Die Wurzeln des Museums reichen bis in das Jahr 1968 zurück, als der damalige Bürgermeister Johann Zenk, die bis dahin gesammelten historischen Gegenstände und Geschichtszeugnisses aus Hausen in einem Dachraum des alten Rathauses unterbringen ließ und sie als „Heimatkundliche Sammlung“ der Öffentlichkeit zugänglich machte. Bewusst sprach man damals nicht von einem Museum, weil man sich natürlich darüber klar war, dass eine lockere Sammlung alter Gegenstände noch lange kein Museum darstellen wird. Nach und nach wuchs diese Sammlung. Eine Reihe Hausener Bürger stellten ihre „Schätze“ entweder als Schenkung oder Leihgabe zur Verfügung. Ebenso brachten Abrisse oder Umbauten alter Anwesen immer wieder interessantes Material ans Tageslicht, das es wert war, aufbewahrt zu werden. Und so stammt der größte Teil der ausgestellten Gegenstände unmittelbar aus Hausen selbst.
Im Jahre 1987 erwarb die Gemeinde dann ein aus dem Jahre 1836 stammendes altes Bauernhaus, in Hausen „Greifenhaus“ genannt, das wegen seines typischen Fachwerks mit dem markanten Fischgrätenmuster unter Denkmalschutz steht. „Eigentlich reicht die Geschichte des Anwesens noch weiter in die Historie zurück“, so Heimatpfleger Gerhard Batz. Im Jahr 1570, wurde auf diesem Grundstück eines Lehens der Nürnberger Patrizierfamilie Tucher ein so genanntes „Beständner-“(Pächter-)Häuschen“ errichtet, aus dem sich dann das heutige Anwesen entwickelte. Nach gründlicher und insbesondere fachgerechter Restaurierung, für die von der Gemeinde damals der stattliche Betrag von 600.000 Mark zur Verfügung gestellt wurde, brachte man die Stücke der heimatkundlichen Sammlung hier unter, so dass der damalige Bürgermeister Meinrad Ismaier vor 20 Jahren am 15. Oktober 1993 das „Dorfmuseum im Greifenhaus“ offiziell in Betrieb nehmen konnte.
Bewusst wurde für die Präsentation der Exponate eine klare Konzeption geschaffen, die der frühere Heimatpfleger Engelbert Wagner bei der Eröffnung folgendermaßen beschrieb: „Zunächst war es unser Bestreben, ein echtes Museum zu errichten, das sich auch ein wenig an den professionell geleiteten Häusern orientieren sollte. Demzufolge ging man daran ein Ausstellungskonzept mit klaren Schwerpunkten zu erarbeiten. Dieses sieht so aus, dass im großen Ausstellungsraum das Thema Wohnung und Kleidung dargestellt wird, im zweiten Raum Zeugnisse der Ortsgeschichte und im dritten Zimmer Dokumente der Volksfrömmigkeit präsentiert werden.
Bürgermeister Franz Renker betont, dass man auch 20 Jahre später mit Fug und Recht behaupten kann, dass sich dieses Konzept bewährt und dem Museum eine klare Profilierung und Unterscheidung zu anderen Ausstellungen ermöglicht hat. Insbesondere die Abteilung Volksfrömmigkeit mit den handgeschriebenen Gebetbüchern im Mittelpunkt hat inzwischen einen über die Landkreisgrenzen hinaus gehenden Ruf erlangt. Auch wenn große Museen natürlich in ihrem Fundus umfangreichere Sammlungen besitzen, so haben doch Fachleute versichert, dass die Gebetbücher des Dorfmuseums die größte ausgestellte Sammlung in Deutschland sein dürfte. Aufgrund dieser positiven Erfahrungen gibt es keinen Anlass, etwas Grundsätzliches am Museum und seiner Philosophie zu ändern, auch wenn es natürlich weiterentwickelt werden wird. Und auch die vor 20 Jahren häufiger geäußerte Kritik, ob ein kleines Dorf wie Hausen mit etwa 3000 Einwohnern unbedingt ein eigenes Museum haben müsse, hat sich – da ist sich Bürgermeister Renker sehr sicher – inzwischen auch erübrigt.
Wie jedes Jahr öffnet das Dorfmuseum auch heuer wieder zur Kerwa seine Türen für interessierte Besucher, und zwar am Kirchweihsonntag, 13. Oktober in der Zeit von 14 – 16.30 Uhr. Stattfinden wird auch eine kleine offizielle Jubiläumsfeier, die um 14.30 Uhr in der Gogelscheune beginnen wird. Bürgermeister Franz Renker wird dabei die Leistungen der Personen würdigen, die zur Entstehung unseres Museums beitrugen, und Heimatpfleger Gerhard Batz stellt anschließend die neueste Ausgabe der SCHATZTRUHE (Nr. 9) mit der Geschichte der Gastwirtschaft „Zur Krone“ vor.
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