Universität Bayreuth: Fußball verbindet
Ein Freundschaftsspiel zwischen der Graduiertenschule BIGSAS und der Polizei Oberfranken vertieft die beiderseitigen Kontakte
Es war kein alltägliches Freundschaftsspiel, für das die Bundespolizei in Bayreuth ihr Sportgelände zur Verfügung gestellt hatte. Erstmals trafen am 25. September 2013 der BIGSAS FC, der Fußballclub der Bayreuth International Graduate School of African Studies, und die Fußballmannschaft der Polizei Oberfranken in einem spannenden Match aufeinander. Trommeln und Rasseln der afrikanischen Fußball-Fans sorgten dabei für eine stimmungsvolle Klangkulisse, die Spieler und Zuschauer begeisterte. Mit einem frühen Treffer ging das Team der Polizei zunächst in Führung. Doch dann konnten sich die Doktoranden der BIGSAS, die auch zwei Asylbewerber in ihre Mannschaft aufgenommen hatten, mit einem verdienten 6:3 durchsetzen.
Das schnelle Spiel mit seinen ständigen Ballwechseln war durchweg von wechselseitiger Fairneß geprägt. Darauf konnte sich auch Prof. Rüdiger Seesemann, der Vizesprecher der BIGSAS, verlassen, der die Rolle des Schiedsrichters übernommen hatte. Polizeipräsident Reinhard Kunkel, einer der erfahrensten Spieler seines Teams, zeigte sich beeindruckt von der Laufstärke der afrikanischen Mannschaft – und schlug gleich ein Rückspiel vor, das voraussichtlich im nächsten Jahr auf dem Uni-Sportplatz stattfinden wird. Mit einem gemeinsamen Abendessen ging das bayerisch-afrikanische Fußballmatch in der Kantine der Bundespolizei zuende.
Besuch im Polizeipräsidium Oberfranken Die Begegnung war eine sportliche Premiere, doch nicht das erste Treffen zwischen der BIGSAS und der Polizei Oberfranken. Bereits im November 2012 waren die Doktorandinnen und Doktoranden der BIGSAS zu einem Besuch ins Bayreuther Polizeipräsidium eingeladen. Hier erhielten die Nachwuchswissenschaftlerinnen und wissenschaftler aus Afrika zahlreiche Einblicke in das breite Spektrum der polizeilichen Herausforderungen im Freistaat kennen. Zugleich lernten sie die komplexe technische Infrastruktur kennen, die den täglichen Polizeieinsatz unterstützt. Darüber hinaus kamen aber auch soziale und kulturelle Themen zur Sprache, für die sich die Mitglieder der BIGSAS aufgrund ihrer Forschungsprojekte oder aufgrund ihrer Alltagserfahrungen in Deutschland und ihren Herkunftsländern interessieren. „Wir öffnen gerne unsere Türen für die afrikanischen Doktorandinnen und Doktoranden, um ihnen einen Eindruck davon zu vermitteln, auf welchen Grundlagen die Polizeiarbeit in Bayern heute beruht“, berichtet Georg Löffler, der Leiter des Präsidialbüros. „Dabei geht es ja nicht allein um die technische Ausrüstung, sondern vor allem um Werte und Normen des Rechtsstaats und der Demokratie.“ Löffler hat vor kurzem an der mündlichen Abschlussprüfung eines BIGSAS-Doktoranden teilgenommen, der in seiner Dissertation die Rolle von Militär und Polizei in Uganda untersucht hat. „Es lag aber nicht an meiner Anwesenheit, dass der Kandidat seine Prüfung hervorragend bestanden hat“, bemerkt er augenzwinkernd.
Vertrauen und interkultureller Austausch „Seit einem Jahr hat sich ein vertrauensvoller Kontakt zwischen der BIGSAS und der Polizei von Oberfranken entwickelt, den wir weiter pflegen wollen,“ erklärt Prof. Dr. Dymitr Ibriszimow, der Sprecher der BIGSAS. „Unser Freundschaftsspiel ist ein Beispiel dafür, dass die BIGSAS mit ihren wissenschaftlichen und sozialen Aktivitäten immer stärker in der Stadt Bayreuth und damit auch im Freistaat Bayern verwurzelt ist. Sportliche Begegnungen verstehen wir dabei als Beitrag zu einem fruchtbaren Austausch, der sprachliche und kulturelle Grenzen überwinden hilft.“
Die Vielfalt der Talente, die die Bayreuther Graduiertenschule in diesen Austausch einbringt, zeigt sich schon in der Zusammensetzung des BIGSAS FC: Spieler aus sehr verschiedenen afrikanischen Ländern, von Kamerun bis Kenia, engagieren sich in diesem Fußballteam. Sie repräsentieren dabei ein breites Spektrum geistes- und sozialwissenschaftlicher Disziplinen. „Der Fußball verbindet“, meint auch Polizeipräsident Reinhard Kunkel, der zusammen mit Georg Löffler am gemeinsamen Abendessen mit der Leitung der BIGSAS und den beiden Fußballteams teilnahm. „Und nicht allein der Sport, sondern vor allem das gegenseitige freundschaftliche Kennenlernen ist für alle Seiten ein Gewinn.“
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