Schwerpunktthemen der Bürgerinitiative pro Wiesenttal ohne Ostspange (BIWO)

Am Sonntag, 13. Oktober an Bahnhaltestelle Pinzberg um 10:30 Uhr erste Demo mit Wanderung durchs Gelände

BIWO-Vorsitzender Heinrich Kattenbeck freut sich über die vielfältigen Aktivitäten der BIWO-Mitglieder, die inzwischen auf über 50 aktive Mitglieder angewachsen ist. Tendenz steigend.

Fünf Arbeitskreise bereiten bis Jahresende 2013 eine Resolution und Petitionen für den Bayer. Landtag und für das Bundesministerium für Verkehr vor, mit dem Ziel, dass der Neubau der B 470, der sogenannten Ostspange von Forchheim Süd durch das Wiesenttal über Gosberg, Wiesenthau, Reuth, auf ca. 5,3 km Länge, aus dem Bundesverkehrswegeplan 2015 gestrichen wird.

  • Arbeitsgemeinschaft Natur unter der Federführung von Helmut Schmitt, Landesbund für Vogelschutz. Ziel: Viele Vereine, die Naturschutz auf ihrer Fahne stehen haben, Naturschutzverbände, sowie die Jäger und Fischer sollen als Unterstützer gegen den Neubau der B 470 durch das Wiesenttal gewonnen werden.
  • Arbeitsgemeinschaft Politik und Forchheimer Mandatsträger unter der Federführung des BUND Naturschutz als parteineutraler Verband, ist ein Parteien vereintes Bündnis der Forchheimer Parteien mit Bündnis 90/Die Grünen, SPD und Jungliberalen. Thorsten Glauber (Freie Wähler) im persönlichen Gespräch: “Ich stimme einer B 470 mit dem derzeit vorliegenden Trassenverlauf durch das Wiesenttal nicht zu.“
  • Arbeitsgemeinschaft Modellbau mit dem Vorsitzenden Thomas Hrubesch, Gosberg, deren Schwerpunkte sind derzeit die Vorbereitung der Demo am Sonntag, 13. Okt. um 10:30 Uhr Treffpunkt an der Pinzberger Bahnhaltestelle von wo es mit einem Demozug durch die Flur nach Wiesenthau geht. Ernst Drummer, Wiesenthau und Helmut Schmitt (LBV), Forchheim, organisieren die Wanderroute durch die Zweng von Pinzberger Bahnhof zum Bahnhof Wiesenthau. Dabei soll auf der Gehstrecke die Trasse der vorgesehenen B 470 gezeigt werden und das Ausmaß der 6,50 m hohen Brücke vor Gosberg bewußt gemacht werden. Zur Zeit werden Demoplakate geschrieben, gedruckt, aufgeklebt, die am 13.Okt. der Öffentlichkeit aufzeigen sollen, welche Ärgernisse mit dem Neubau der B 470 durchs Wiesenttal verbunden sind.
  • Arbeitsgemeinschaft Wissenschaft unter der Federführung von Steffen Müller-Eichtmayer mit Unterstützung des Institutes für Geographie, Erlangen. Als mögliche Interessen der Akteure sind Forschung, Publikation/Facharbeiten von Studenten, Erhalt der Kulturlandschaft, Förderung eines nachhaltigen und sanften Tourismus aufgelistet.
  • Arbeitsgemeinschaft Bürger/Anwohner, Grundstückseigentümer, Landwirte, Wässerungsgenossenschaft, deren Aufgabe es ist zu ermitteln, welche Vernichtung wertvollster Ackerböden mit dem Neubau der B 470 vom Kersbacher Kreuz bis zur Einmündung auf die bisherige B 470 nach dem Wasserkraftwerk Schwedengraben einher gehen. Zur Zeit liegen die Schätzungen bei 400.000 qm Acker-und Wiesenlandverlust.

BIWO Vorsitzender Heinrich Kattenbeck hofft auf Unterstützung der Bauern und erinnert an die öffentlichen Aussagen des Kreisvorsitzenden des Bauernverbandes Forchheim Hermann Greif in der Presse: „Boden ist unser größter Schatz“ und auf die Umsetzung der Kampagne des BBV Forchheim: „Stopp dem Flächenfraß“. Warum? „Auf nur 10 Quadratmetern Ackerland könnte jedes Jahr Brotgetreide für 150 Semmeln bwz. 7 Kilogramm Brot oder Braugerste für etwa 25 Liter Bier wachsen. Alternativ 45 Kilogramm Kartoffel oder Raps. Pflanzt der Landwirt Gemüse an, kann er 40 Blumenkohlköpfe, 120 Salatköpfe oder 150 Bündel Radieschen enrnten. Und nur 10 Quadratmeter Grünland liefern Futter für 10 Liter Milch.“ Die BIWO stützt sich dabei auf die Presseveröffentlichungen des Bauernverbandes. BIWO-Vorsitzender Kattenbeck bezeichnet es als eine Todsünde, wenn für den Neubau durchs Wiesenttal mindestens 400.000 qm Beton gebaut wird und dafür fruchtbarste Äcker für den Anbau lebenswichtiger Nahrungs-und Futtermittel vernichtet werden.

6,5 m hohe Brücke vor Gosberg. Irrsinn!

Was viele nicht glauben, nicht wissen, und von Politikern der CSU, die die B 470 durchsetzen wollen verschwiegen wird, hat der BIWO-Vorsitzende Heinrich Kattenbeck jetzt schwarz auf weiß vom staatlichen Bauamt Bamberg erhalten auf die Frage: Wie ist der Trassenverlauf einer vierbahnigen Einmündung von der Anbindung des Forchheimer Kreuzes ausgehend, in Richtung Gosberg? Antwort: „Der vierspurige Ausbau ist vorgesehen vom Kersbacher Kreuz bis zur Einmündung der Kreisstraße FO 2 in die Ostumgehung Forchheim, östlich des Bahnhaltepunktes Pinzberg.“ Irrsinn!

Frage: Wie hoch ist die Brücke die zur Bahnquerung im Bereich der Bahnhaltestelle Pinzberg bis Gosberg gebraucht wird? Antwort: „Die Brücke über die Bahnlinie Forchheim-Ebermannstadt erfordert eine lichte Höhe von ca. 4,9 m (nicht elektrifizierte Bahnstrecke). Somit wird die Fahrbahn der B 470 ca. 6,5 m über der Schienenoberkante liegen.“ Wahnsinn!

Die Arbeitsgemeinschaft BIWO will ein „Torso“ aufstellen, damit allen Bürgern gezeigt werden kann, welches landschaftszerstörendes Bild die Brücke mit 6,5 m Höhe auf die fränkische Kulturlandschaft im Wiesenttal hat. Kattenbeck beängstigt: „Unsere Heimat, unsere einmalig romantische Landschaft droht ihr Gesicht zu verlieren“.

Die BIWO recherchiert weiter, denn es werden ja noch weitere Brücken beim Bahnhof Wiesenthau und zur Überquerung der Wiesent nach dem Wasserkraftwerk Schwedengraben Richtung Ebermannstadt benötigt. Und riesige Kreisel zur Auffahrt auf die B 470 sind erforderlich. BIWO Vorsitzender Heinrich Kattenbeck:“ Eine himmelschreiende Sünde, wer eine solch zerstörerische Landschaftsverschandelung, einhergehend mit der Vernichtung von mehr als 400.000 Quadratmeter wertvollster Acker-und Wiesenflächen zustimmt und politisch durchsetzen will.“ Wenn für eine solche Zerstörung unserer heimatlichen Kulturlandschaft die Fremdenverkehrs-Branche noch Sympathien hegt, dann gute Nacht Tourismus der Fränkischen Schweiz, meint einstimmig die BIWO-Gemeinschaft.

BIWO fordert intelligentes Verkehrskonzept für den Landkreis

BIWO Vorsitzender Heinrich Kattenbeck bekräftigt erneut: Es besteht kein Zweifel, dass eine vernünftige Verkehrsanbindung für Pendler, die täglich aus dem Hinterland der Fränkischen Schweiz zu ihren Arbeitsplätzen in die Ballungsräume müssen, lebenswichtig für die Zukunft ist. Aber der Neubau der B 470 auf ca. 5,3 km Länge kann es nicht sein. Es muss ein intelligentes Verkehrskonzept her, so die BIWO. Es gilt ein Zentralgebiet im großangelegten Stil für Betriebsansiedlungen im Landkreis Forchheim zu schaffen. Ein öffentliches Verkehrskonzept für die Region für die Pendler aus der fränkischen Schweiz vom Hinterland wäre primär Aufgabe der Politik und müsste das vordringliche Gebot für die Infrastruktur im Landkreis Forchheim sein.

Für den Naturtourismus, der ja eine sehr bedeutende Einkommensquelle ist und für eine gute Beschäftigungsquote steht, wird ganz gewiss eine solch immense Naturzerstörung durch den Neubau der B 470 nicht hilfreich sein, noch dazu wo wir bereits eine gut ausgebaute B 470 haben, eine gut ausgebaute Staatstraße St 2236 sowie die in gutem Zustand befindlichen Kreisstraßen FO 2 und FO 8. Der Verkehr aus der Fränkischen Schweiz wird sich nicht erhöhen. Aber mit dem Neubau der B 470 wird Tag und Nacht der Schwerlastverkehr angelockt, bleibt in Ebermannstadt stecken. Staus, Lärm, Klimabelastung, vorprogrammierte Unfallsteigerungen, Tod und Verderben machen aus der Burgenstraße als die romantische Straße durch die Fränkische Schweiz von Forchheim bis Pegnitz und Bayreuth eine Todesstraße für den Tourismus. BIWO Vorsitzender Heinrich Kattenbeck: Die Mitglieder der BIWO wissen sehr wohl: Bedarfsabwägung ist gefragt. Und dabei denken wir auch an die vom derzeitigen Verkehr gebeutelten Gosberger Bürger. Es gilt abzuwägen, einen geringen Teil von Bürgen zu entlasten, um eine weitaus größere Zahl von Bürgern neu und um so schwerer zu belasten, wohl wissend, jeden Menschen gerecht zu werden, geht nicht. Mit dem Neubau der B 470 wird unsere fränkischen Heimat vor den Toren zur Fränkischen, nicht gestärkt, viele Menschen nicht geschützt, fruchtbarstes Ackerland vernichtet, Wanderwege unmöglich gemacht, mehr Lärm für mehr Bürger entstehen . Unsere touristische Attraktion, wunderschöne Landschaft, droht ihr Gesicht zu verlieren und wird zu einer Mautausweichstrecke mit zunehmenden Schwerlastverkehr, der dann Tag und Nacht durchs Tourismuszentrum unserer romantischen Fränkischen Schweiz brummt. Der Bayerische Bauernverband fordert Schluss mit den massiven Flächenverbrauch und publiziert „Boden ist unser größter Schatz“. Leere Worte ohne Taten, meint BIWO Vorsitzender Heinrich Kattenbeck dazu, wenn die Bauern für den Neubau einer B 470 durchs Wiesenttal sind.

Foto: Die rote Linienführung wird bis 18. Oktober 2013 vom Staatlichen Bauamt Bamberg an das Bundesministerium für Verkehr für den Bundesverkehrsplan 2015 vorgeschlagen für den Neubau der B 470 durchs Wiesenttal. Sieht harmlos aus, doch im Detail steckt der Teufel.

Die BIWO will dagegen setzen: raus aus dem BVWP 2015 unterstützend mit Petitionen, Resolutionen und einer groß angelegten Unterschriftensammlung. Erste Aktion der Öffentlichkeitsarbeit, Anhang, BIWO Aufkleber und am 13. Oktober eine Demo entlang der geplanten Trasse durchs Wiesenttal von Pinzberg bis Wiesenthau.