Premiere im E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg: Some Girl(s) von Neil LaBute

Nach einem Marathon gescheiterter Beziehungen, mitten in der Midlife-Crisis und kurz vor der Hochzeit begibt sich ein Mann auf eine Reise quer durch Amerika – und in seine Vergangenheit. In beinahe identischen Hotelzimmer trifft er ganz unterschiedliche Frauen, die ihn einst liebten. Literarisch hat er die Beziehungen bereits verarbeitet, in einem einschlägigen Artikel. Emotional hat er sie nie verarbeitet. Ganz langsam, wie man ein verkrustetes Pflaster ablöst, reißt er die alten Wunden wieder auf, die er den Frauen zugefügt hatte, als er sie verletzte und verließ. Was er sucht – Absolution, Wiedergutmachung, Selbsterkenntnis – weiß er nicht. Er wird Antworten finden, aber keinen Weg aus der Selbsttäuschung.

Neil LaBute erforscht die komplexe Täter-Opfer-Beziehung zwischen Mann und Frau(en), indem er seinen Antihelden, den er schlicht »den Mann« nennt, wie einen modernen Candide durch die Ruinen seiner romantischen Abwege stolpern lässt, die sich langsam zu einem Schema fügen: Ein unverbesserliches Pendeln zwischen Opportunismus, Verrat und Flucht vor Konsequenzen.

  • Schauspiel „Some Girl(s)“ von Neil LaBute
  • Inszenierung: Irmgard Lübke
  • Ausstattung: Karlheinz Beer
  • Mit: Verena Ehrmann, Iris Hochberger, Eva Steines, Elena Weber, Gerald Leiß
  • Premiere: 12. Oktober 2013 | 20:00 | Studio
  • Vorstellungen: 13., 17. + 18., 20., 24. – 27., 30. + 31. Oktober; 2. + 3. November
  • Nachmittagsvorstellung: 10. November | 15:00