Baye­ri­scher Junio­ren­meis­ter im Downhill kommt aus Kirchehrenbach

Lucas Sitzmann jubelt

Lucas Sitz­mann jubelt. Foto: Privat

Nach dem Junio­ren-Euro­pa­meis­ter­ti­tel von Lukas Kohl, hol­te nun ein wei­te­rer Rad­sport­ler einen Meis­ter­ti­tel nach Kirch­eh­ren­bach. Der 17-jäh­ri­ge Lucas Sitz­mann vom JML-Racing-Team sicher­te sich bei den 5. Baye­ri­schen Downhill-Meis­ter­schaf­ten 2013 in Oster­no­he, den Junio­ren­meis­ter­ti­tel. Im Downhill gilt es – eben­so wie beim Ski­sport – eine abge­sperr­te, aus­schließ­lich berg­ab füh­ren­de Stre­cke so schnell wie mög­lich mit einem spe­zi­el­len Fahr­rad zu fah­ren. In schwie­rigs­tem Gelän­de, oft Ski­ab­fahr­ten, gespickt mit meist natür­li­chen Hin­der­nis­sen und bei Geschwin­dig­kei­ten bis über 70 km/​h muss der Ath­let sein Moun­tain­bike zu jeder Sekun­de unter vol­ler Kon­trol­le haben. Die Schwie­rig­keit besteht dar­in, den schma­len Grat zwi­schen maxi­ma­lem Tem­po und gerin­ger Sturz­ge­fahr zu fin­den. Downhill wird natür­lich auch als Wett­kampf­sport aus­ge­übt. Hier­zu kamen bei der Meis­ter­schaft in Oster­no­he noch wid­ri­ge Wet­ter- und Boden­ver­hält­nis­se. Durch Dau­er­re­gen wur­de das Ren­nen zur reins­ten Schlamm­schlacht, die den Moun­tain­bi­ker alles abver­lang­te. Es wur­de kein Kampf mehr um die Best­zeit, son­dern haupt­säch­lich um gute Vor­be­rei­tung und fah­re­ri­sches Kön­nen. Viel­leicht war es auch gera­de der Mix aus die­sen Her­aus­for­de­run­gen, die Lucas Sitz­mann reiz­te bis ans Limit zu fah­ren und sich damit den Meis­ter­ti­tel zu sichern. Dies obwohl Orga­ni­sa­tor Mat­thi­as Weiß fest­stell­te: Nur die erfah­rens­ten Fah­rer konn­ten den Kurs sturz­frei meis­tern, für alle ande­ren war es eine Lehr­stun­de im Downhill­fah­ren unter erschwer­ten Hindernissen.

Bezeich­nend ist viel­leicht auch, dass sich Sitz­manns Team­ka­me­rad Mat­thi­as Spon­sel den Baye­ri­schen Meis­ter in der Hob­by­klas­se sicher­te. Wei­te­re Titel hol­ten sich in die­ser Klas­se Jen­ni­fer Hinz (Frau­en) und Rai­ko Mül­ler bei den Mas­ters (Ü30). Die Tages­best­zeit stamm­te von einem Fah­rer in der Eli­te­klas­se, d.h. Fah­rer die über ein Spon­so­ring und damit auch ent­spre­chen­des Mate­ri­al ver­fü­gen, Timo Pries vom RC 50 Erlan­gen er erreich­te nach 1 Minu­te 57 das Ziel der rund 1,1 Kilo­me­ter lan­gen Stre­cke und ist damit der Baye­ri­sche Meis­ter 2013. Vor­jah­res­sie­ger Felix Hei­ne aus Mün­chen war 2,5 Sekun­den lang­sa­mer und schaff­te es auf den 2. Platz. Bei den Frau­en heißt die neue Baye­ri­sche Meis­te­rin in die­ser Klas­se Kim Schwem­mer und Mike Hör­ner wur­de hier Baye­ri­scher Meis­ter bei den Mas­ters, Sieg­fried Zell­ner hol­te sich den Titel bei den Elite-Junioren.

Es dür­fen sich alle als Sie­ger sehen, die die­ses Wochen­en­de bis zum Ende durch­ge­hal­ten haben“, fass­te Orga­ni­sa­tor Weiß zusam­men. Und damit mein­te er ins­be­son­de­re die Fah­rer, die teil­wei­se auf den letz­ten Metern ihre schlamm­ver­kleb­ten Fahr­rä­der schul­ter­ten, um sie ins Ziel zu tra­gen. Aber der wah­re Sie­ger kommt auch durch Hin­der­nis­se und Schlamm als Ers­ter an, wie Lucas Sitz­mann, der auch regel­mä­ßig auf selbst erstell­ten Übungs­stre­cken in Wolfs­berg und Göß­wein­stein trai­niert, der zu die­sem Zweck aber auch mal übers Wochen­en­de nach Leng­gries fährt. Nach dem Ren­nen ist vor dem Ren­nen und so wird das nächs­te Ziel, neben einem „Trai­nings­ren­nen“ im Vogt­land, die Deut­sche Meis­ter­schaft in Ilmen­au sein.