Wechsel an der Spitze in der Nuklearmedizin im Klinikum Bayreuth

Dr. Jacek Paul Hanke und Privatdozent Dr. Herbert Feistel tauschen die Rollen

Nach zehn Jahren als Chefarzt der Nuklearmedizin im Klinikum Bayreuth übergab Privatdozent Dr. Herbert Feistel am Montag, 23. September, im Rahmen einer Feierstunde offiziell den Chefarztposten der Klinik für Nuklearmedizin an seinen Kollegen Dr. Jacek Paul Hanke. Doch für Feistel ist es kein Abschied: Er tauscht mit Hanke, der bisher als Leitender Oberarzt in der Nuklearmedizin tätig war, die Rollen und bleibt dem Klinikum damit als frei arbeitender Mediziner erhalten.

Auch wenn es noch kein direkter Abschied vom Klinikalltag ist – für Privatdozent Dr. Herbert Feistel beginnt nun ein neuer Abschnitt: Nach zehn Jahren an der Spitze der Klinik für Nuklearmedizin im Klinikum Bayreuth und Leiter der nuklearmedizinischen Abteilung der Klinik Hohe Warte, schlüpft er nun in die Rolle des frei mitarbeitenden Leitenden Oberarztes und übergibt seinem Kollegen Dr. Jacek Paul Hanke die Klinikleitung. Ein großer Schritt, aber „damit weiß ich die Klinik, die ich über die Jahre mit viel Engagement aufgebaut, habe in den besten Händen“, sagt Feistel.

Schon in jungen Jahren begeisterte sich Feistel in erster Linie für junge Fachgebiete. Nach seinem Abitur am Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium in Kulmbach absolvierte er an der Universität Erlangen zuerst ein Informatikstudium und schloss dieses als Diplom-Informatiker ab. Sehr frühzeitig erkannte er jedoch, dass sein Interesse eher im Bereich der naturwissenschaftlich geprägten Medizin liegt und begann noch einmal zu studieren: Nuklearmedizin sollte es sein – und ist es bis heute auch geblieben. Nach dem Medizinstudium in Erlangen nahm er eine Assistenzarztstelle an der dortigen Nuklearmedizinischen Klinik an, die er mit der Prüfung zum Facharzt abschloss.

In den folgenden Jahren beschäftigte sich Feistel vor allem mit der Erforschung nuklearmedizinischer Untersuchungstechniken, speziell bei Erkrankungen des Gehirns und des Herzens. Das Ergebnis: Die Habilitation im Fach Nuklearmedizin im Jahr 1997.

In der Zwischenzeit war Feistel zum Leitenden Oberarzt aufgestiegen und übernahm nach der Emeritierung seines Chefs auch die kommissarische Leitung der Klinik.

2003 lockte es den Mediziner dann nach Bayreuth an die gerade neu geschaffene Klinik für Nuklearmedizin, mit der auch die Leitung der nuklearmedizinischen Abteilung an der Klinik Hohe Warte verbunden war. Hier investierte er in den vergangenen zehn Jahren seine gesamte Energie – fachlich ebenso wie menschlich – und baute seinen Fachbereich immer weiter aus. Unter seiner Regie erfolgten der kontinuierliche Auf- und Ausbau der Ambulanz der nuklearmedizinischen Klinik, des Medizinischen Versorgungszentrums, aber auch der Ausbau der Therapiestation für die radioaktive Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen und insbesondere Schilddrüsenkrebs, die die Klinik immer bekannter machten und schrittweise deren Einzugsgebiet erweiterten. Die Anschaffung eines PET-CT-Gerätes, eine Kombination aus einem Positronenemissionstomografen (PET) und einem Computertomografen (CT,) im Klinikum Bayreuth komplettierte das diagnostische Spektrum der Nuklearmedizin in einem Haus der Maximalversorgung. In den letzten Jahren wurde die Klinik in Bayreuth nicht zuletzt dank überregionaler Kooperationen zu einer festen Größe. Dabei ging Feistels Engagement weit über seine ärztliche Tätigkeit hinaus. Erst im Juli dieses Jahres holte er beispielsweise die Tagung der Bayerischen Gesellschaft für Nuklearmedizin nach Bayreuth – eine Ehre, die nur wenigen nichtuniversitären Kliniken zuteilwird.

Neben seinem medizinischen Fachbereich fand Feistel im Klinikum Bayreuth auch ein anderes Fachgebiet, das er mit großem Engagement betreute: Als der „Mann im Hintergrund“ organisierte er – wie er sagt „mit großem Spaß“ – musikalische Veranstaltungen im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kultur im Klinikum“ und moderierte diese auch gern für das interessierte Publikum.

„Ich freue mich im Namen der Klinikum Bayreuth GmbH, dass Dr. Feistel uns als frei mitarbeitender Leitender Oberarzt erhalten bleibt und dass wir mit der Übergabe des Chefarztpostens an Dr. Jacek Paul Hanke einen fließenden Übergang geschafft haben“, sagt Geschäftsführer Roland Ranftl in seinen Dankesworten anlässlich der Feierstunde.

Hanke ist bereits seit einem Jahr Medizinischer Leiter des Fachbereichs Nuklearmedizin im Medizinischen Versorgungszentrum Dermatologie und Nuklearmedizin der Klinikum Bayreuth GmbH und darf sich nun auch Chefarzt der Klinik für Nuklearmedizin nennen.

Hanke ist seit 23 Jahren in der Nuklearmedizin tätig. Er begann seine Karriere an der Universität in Tübingen, wo er auch seine Facharztausbildung für Nuklearmedizin absolvierte und arbeitete später in der Nuklearmedizin und Radiologie im Stuttgarter Klinikum. Bevor er die Stelle in Bayreuth antrat, war Hanke elf Jahre als Leitender Oberarzt der Nuklearmedizin im Klinikum Ludwigsburg tätig.