Erzbischof Ludwig Schick weiht im Bamberger Dom drei Priesteramtskandidaten zu Diakonen

Symbolbild Religion

“Dienst an der Kultur der Liebe”

bbk) Bambergs Erzbischof Ludwig Schick hat zu einem „Dienst an der Kultur der Liebe“ aufgerufen. Bei der Diakonenweihe am Samstag im Bamberger Dom appellierte er, „an einer Gesellschaft mitzubauen, in der die Kultur der Liebe das Miteinander prägt“. Die Redeweise „Kultur des Hasses, des Krieges oder des Todes“ sei abzulehnen, sagte der Bamberger Oberhirte. Der Begriff Kultur meine die Pflege des Wahren, Guten und Schönen und werde vom „Kult, dem religiösen Leben“, getragen. Hass, Krieg und Tod könnten höchstens als „Unkultur“ bezeichnet werden.

Die Pflege und Förderung der „Kultur der Liebe“ sei eine Aufforderung an alle Christen, besonders die Diakone. „Dazu gehört, dass wir den einzelnen Menschen dienen, besonders den Kindern und den alten Menschen, den Kranken und den Menschen mit Behinderung, den Asylanten und Immigranten, den Hartz-IV-Empfängern und allen, die am Rande stehen und der Hilfe bedürfen.“

Den Diakonen legte Erzbischof Schick ans Herz: „Ihr sollt freundliche und friedfertige Menschen sein, Menschen, die zuhören und einander ertragen, Menschen die ein gutes Wort für jeden Nächsten haben“. Wer der „Kultur der Liebe“ dienen wolle, dem dürfe kein böses Wort, keine Lästerung, keine Schmähung über die Lippen kommen. Dass dies nicht leicht sei, wisse er aus eigener Erfahrung, sagte Erzbischof Schick. „Beichtet immer wieder, bekennt und bereut und fangt neu an, dann werdet Ihr immer mehr selbst zu Kulturträgern der Liebe.“

Für Diakone und Priester sei es unmöglich, allen Anforderungen nachzukommen. Es sei daher wichtig, das, was man tue, so intensiv wie möglich zu tun, damit es die Menschen präge. Die geistlichen Amtsträger der Kirche seien vor allem für die Feier der Sakramente, das Gebet und die Verkündigung des Wortes Gottes bestellt. Mit diesen Aufgaben sollen sie zum Aufbau der „Kultur der Liebe“ beitragen“.

Bei jeder Sakramentenfeier gehe es um die „Kultur der Liebe“. Ein Beispiel dafür sei die Taufe: „Jede Taufe muss die Würde des Täuflings, eines jeden Kindes und aller Menschen ins Bewusstsein bringen. Aus der Anerkennung der Würde des Menschen erwächst die Liebe zu sich selbst und zum Nächsten.“ Die Firmung, die Eucharistie, die Ehe und alle Sakramente sollten so gefeiert werden, dass sie die „Kultur der Liebe“ aufbauen und erhalten.

Die Liebe sei es, die die Last des Amtes mindere. „Nährt die Liebe zu Jesus durch das Gebet, die tägliche Eucharistie, die regelmäßige Beichte! Nährt die Liebe zu den Menschen, indem ihr an ihre Erlösungsbedürftigkeit denkt, daran, dass Gott sie geschaffen hat und er sie erlösen will, wofür Ihr Werkzeuge sein dürft!“, sagte der Erzbischof den Weihekandidaten.

Die Weihe von drei Diakonen sei ein „vorgezogenes geistliches Erntedankfest“, predigte Erzbischof Schick. Es sei ein Zeichen dafür, dass Gott seine Kirche am Leben erhalte und „ER will, dass sie lebt und wirkt“.