Bayreuther Studenten der Medienwissenschaft realisieren ehrgeiziges Filmprojekt
Mit Leidenschaft fürs Filmemachen entsteht Kurzkrimi „Abbitte eines Mörders“
Anton Knoblach, Florian Jochum, Josef Hallmann und Julian Cohn – diese vier Studenten des Bayreuther BA-Studiengangs „Medienwissenschaft und Medienpraxis“ verbindet Freundschaft und ihre Leidenschaft fürs Filmemachen. Sie nutzen die Sommersemesterpause und setzen ihr erstes gemeinsames Filmprojekt um: mit ihrer privaten Produktionsfirma „unfourseen“ produzieren sie den Krimi „Abbitte eines Mörders“.
Die letzte Klappe ist gefallen, alle Szenen des Kurzfilms „Abbitte eines Mörders“ sind im sprichwörtlichen Kasten. Noch können sich allerdings Anton Knoblach, Florian Jochum, Josef Hallmann und Julian Cohn nicht entspannt zurücklehnen, denn nun geht ihr Film in die aufwändige Phase der Postproduktion.
Die vier Studenten des Bachelor-Studiengangs „Medienwissenschaft und Medienpraxis“ der Universität Bayreuth haben sich Großes vorgenommen: die Produktion eines Krimis, beginnend mit dem Entwickeln der Geschichte über das Schreiben des dazugehörenden Drehbuchs, das Casting der Schauspieler, das Führen von Kamera und Regie bis hin zur Postproduktion mit Mastering, Sounddesign und Colourgrading. Nicht zu vergessen, weil das Wichtigste überhaupt: Geldgeber zu finden, die an das ehrgeizige private Filmprojekt der vier Studenten glauben und bereit sind zu investieren!
Vier Studenten – ein eingespieltes Team
Anton Knoblach, Florian Jochum, Josef Hallmann und Julian Cohn sind Anfang Zwanzig. Schon als Halbwüchsige interessierten sie sich fürs Filmemachen – jeder für sich, denn kennengelernt haben sich die vier Bayern erst in Bayreuth. Hier an der Universität belegen sie seit zwei Jahren den BA- Studiengang „Medienwissenschaft und Medienpraxis“; auf Anhieb fanden sie sich sympathisch, wurden Freunde, gründeten Anfang 2013 die gemeinsame Produktionsfirma „unfourseen“, begannen ihr erstes gemeinsames Filmprojekt „Abbitte eines Mörders“ umzusetzen: Anton Knoblach steht hinter der Kamera, Florian Jochum ist für die Visual Effects zuständig, Josef Hallmann ist der Produzent und Julian Cohn schrieb das Drehbuch und führt Regie.
Anton Knoblach, Florian Jochum, Josef Hallmann und Julian Cohn vereint die Leidenschaft fürs Filmemachen. „Es war ein Zufall, dass wir uns hier in Bayreuth getroffen haben. Und es ist ein totaler Glücksfall! Wir haben wahnsinnig viel Spaß miteinander und es ist unheimlich cool, dass sich so junge Leute zusammenschließen und dass etwas Großes dabei herauskommt!“, erzählt Josef Hallmann mit leuchtenden Augen. Dass der gemeinsame Film ein Erfolg werden wird, daran lassen die vier keinen Zweifel, denn neben der Begeisterung fürs Filmemachen und dem Spaß, den sie dabei haben, eint die vier auch ein große Ernsthaftigkeit und Zielstrebigkeit.
Finanzierung des Films durch Crowdfunding
Kräftig die Werbetrommel zu rühren und somit das notwendige Geld für die Filmproduktion aufzutreiben, dafür ist Josef Hallmann zuständig. Der 20-Jährige aus Weiden in der Oberpfalz ist der Produzent des Krimis und sein Aufgabenbereich vielfältig: Kalkulation, Finanzierung, Verträge, Versicherungen, Catering, Technik, Transport und Ablaufplan. „Unser Filmprojekt hat ein Gesamtbudget von 10.000 Euro, über die Hälfte davon haben wir durch Crowdfunding akquiriert“, erzählt Josef Hallmann. Crowdfunding ist für Kreative und Gründer derzeit die angesagteste Möglichkeit, eine Idee finanzieren zu können und so zu einem Projekt werden zu lassen: Viele Internetnutzer spenden kleine Beträge – sozusagen die moderne Variante des Sprichwortes „Kleinvieh macht auch Mist“.
„Wir haben unsere Idee, die Produktion eines Kurzkrimis mit Profischauspielern, auf einer Spendenplattform im Internet vorgestellt. Schon ab zehn Euro konnte sich jeder Spender an der Finanzierung des Films beteiligen. Als Dank und Gegenleistung wird der Spender dann je nach Höhe des Geldbetrages im Abspann des Filmes genannt, zur Filmpremiere eingeladen oder er erhält eine DVD“, beschreibt Josef Hallmann den pfiffigen Geldbeschaffungsprozess. Auf diesem Wege sind 5.090 Euro zusammengekommen, Mittel, die beispielsweise für die Miete der Kameratechnik und deren Transport notwendig sind, für Benzin oder Catering gebraucht werden.
Eine andere Möglichkeit, den Film zu finanzieren, stellt das System der Rückstellungsverträge dar: Am Film Beteiligte erhalten erst einmal kein oder wenig Honorar, spielt der Film dann Gewinne ein, etwa durch Preisgelder, werden die vertraglich vereinbarten Honorare gezahlt.
Die Geschichte
„Abbitte eines Mörders“ ist ein Kurzkrimi, ein Kammerspiel: Ein junger Pater nimmt einem alten Mann die Beichte ab, doch schon nach wenigen Sätzen ist dem Pater klar, dass dieses Beichtgespräch kein alltägliches werden wird…
Die Geschichte schrieb Julian Cohn bereits 2009, im Film führt er nun auch Regie. Wie seine drei Kommilitonen bringt auch er einen großen Erfahrungsschatz in die gemeinsame Filmproduktion mit ein: bereits vor seinem Studium erzählte er Geschichten mit filmischen Mitteln, konzentrierte sich dabei immer mehr auf das szenische Regieführen ohne jedoch die technischen Aspekte des Films, wie Kamera, Licht und Ton außer Acht zu lassen.
Drehorte und Filmcrew
Drehorte des Streifens waren eine Kirche in Weiden/Oberpfalz sowie verschiedene Räumlichkeiten im „GSP“. GSP ist die Abkürzung für Geschwister-Scholl-Platz 3, hier haben die Medienwissenschaftler der Universität Bayreuth ihr Domizil und hier durften Anton Knoblach, Florian Jochum, Josef Hallmann und Julian Cohn mit ihrer Filmcrew ihre Zelte aufschlagen, zu der immerhin 29 Personen gehören und davon elf an der Universität Bayreuth „Theater und Medien“ und „Medienwissenschaft und Medienpraxis“ studieren.
Wo wird „Abbitte eines Mörders“ zu sehen sein?
Der Streifen mit einer Länge von etwa 20 Minuten wird im Dezember 2013 fertiggestellt sein. „Mit unserem Krimi wollen wir uns für die Teilnahme an renommierten Festivals bewerben, wie es beispielsweise die ‚Internationalen Hofer Filmtage‘, das ‚Landshuter Kurzfilmfestival‘ oder die ‚Biberacher Filmfestspiele‘ sind“, zählt Josef Hallmann einige in Frage kommende Filmfestivals auf. Aus Biberach kommt übrigens Julian Cohn – wenn das mal kein gutes Zeichen für den Gewinn eines der begehrten Preise ist!
BA-Studiengang ‚Medienwissenschaft und Medienpraxis‘
Um diesen Studiengang belegen zu können, müssen Studieninteressierte ein Eignungsfeststellungsverfahren absolvieren. Diejenigen, die sich für das Wintersemester 2013/14 beworben und diesen Test bestanden haben, können sich bis 11. Oktober 2013 einschreiben. Der Studienbeginn ist nur zum Wintersemester möglich; die Bewerbungsfrist für das Wintersemester 2014/15 endet am 15. Juli 2014.
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