Papst Franziskus nimmt Rücktrittsgesuch von Bamberger Weihbischof Radspieler an
Erzbischof Schick würdigt Werner Radspieler für seine wertvollen Dienste in der Bistumsleitung und als beliebten Seelsorger
(bbk) Der Heilige Vater hat wenige Wochen nach dem 75. Geburtstag des Bamberger Weihbischofs Werner Radspieler dessen Rücktrittsgesuch angenommen. Erzbischof Ludwig Schick würdigte Radspieler als verdienten und beliebten Seelsorger. „Weihbischof Radspieler war und ist ein Geschenk für die ganze Erzdiözese. In den elf Jahren, in denen wir zusammenarbeiten durften, war er mir ein vertrauter und solidarischer Wegbegleiter“. Als Bischofsvikar und Dompropst habe er sich als wertvolle Stütze in der Bistumsleitung erwiesen. „Seine Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Erfahrung habe ich und viele andere im Bistum und darüber hinaus stets sehr geschätzt. Wir werden seinen guten Rat auch künftig in Anspruch nehmen“. Als Prediger und bei den bischöflichen Amtshandlungen sei Weihbischof Radspieler immer gut bei den Menschen angekommen, so der Erzbischof.
Werner Radspieler wurde am 13. August 1938 in Nürnberg geboren. Nach dem Abitur 1958 nahm er in Bamberg das Theologiestudium auf und trat ins Priesterseminar ein. 1964 empfing er die Priesterweihe. Nach kurzer Kaplanszeit in Neustadt an der Aisch betreute Radspieler als Präfekt die Internatsschüler im Ottonianum. Anschließend war er Kaplan in Fürth St. Heinrich und Pfarrer in Heroldsbach (1969-1972). Von 1972 bis 1977 unterrichtete er Religion am E.T.A.-Hoffmann-Gymnasium in Bamberg. 1977 wurde Radspieler zum Domkapitular und Stellvertreter des Generalvikars ernannt. Als Hauptabteilungsleiter der Öffentlichkeitsarbeit begleitete er die neuen Entwicklungen in den Medien. Nach der Ernennung zum Weihbischof am 7. November 1986 durch Papst Johannes Paul II. empfing er am 21. Dezember 1986 die Bischofsweihe.
Als Diözesanadministrator leitete Weihbischof Radspieler zweimal das Erzbistum Bamberg: beim Rücktritt von Erzbischof Elmar Maria Kredel von April 1994 bis Ende Mai 1995 sowie in der Sedisvakanz zwischen Erzbischof Karl Braun und Erzbischof Schick von Juli 2001 bis September 2002.
In der Bischofskonferenz war er Mitglied der Publizistischen Kommission (1986-1996), der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen (1996-2006) und der Pastoralkommission (1999-2006); seitdem ist er Mitglied der Caritas-Kommission. Sein besonderes Interesse galt immer der karitativen Arbeit der Kirche. So war er Bischofsvikar für Caritas und soziale Dienste und von 1996-2008 1. Vorsitzender des Caritasverbandes der Erzdiözese Bamberg. Werner Radspieler wurde mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (1996) und dem Bayerischen Verdienstorden (2002) ausgezeichnet. 2012 nahmen die Barmherzigen Brüder Radspieler zum Dank für seine stete Zuwendung zu behinderten Menschen als Ehrenmitglied in den Hospitalorden auf.
Radspielers Wahlspruch lautet: „Qui coepit in vobis perficiet“ (Der, der es in Euch begonnen hat, wird es auch vollenden). Mit seinem 75. Geburtstag hat er, wie kirchenrechtlich vorgeschrieben, dem Papst seinen Rücktritt angeboten, dessen Annahme am 9. September 2013 zeitgleich in Rom und Bamberg verkündet wird. Die Verabschiedung von Weihbischof Radspieler findet am Sonntag, 29. September 2013, um 14 Uhr, im Bamberg Dom statt.
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