Opernstimmung auf der Unteren Brücke in Bamberg
So festlich hat man die Untere Brücke lange nicht gesehen. Mehr als 30 Menschen genossen in feinem Zwirn und edler Robe das herrliche Wetter im Weltkulturerbe und stießen mit einem Glas Sekt auf einen gelungenen Abend an. Der Hintergrund allerdings war politischer, nicht kultureller Natur: Die Piratenpartei hatte zu einem Flashmob gegen das viel diskutierte Alkoholverbot auf der Unteren Brücke geladen. Dabei protestieren die Piraten vor allem gegen die unklare und willkürliche Regelung: Mal greift das Alkoholverbot, mal nicht. Menschen, die sich nach Feierabend mit Blick auf Klein-Venedig ein Fläschchen Rauchbier genehmigen wollen, können nicht sicher sein, ob sie vielleicht gerade etwas Verbotenes tun. Die Piraten sehen darin eine Einschränkung des Rechts auf freie Entfaltung sowie einen Verstoß gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz.
Benjamin Stöcker, Landtagskandidat der Piratenpartei, erklärt: „Das Alkoholverbot auf der Unteren Brücke ist unsinnig. In der Regel wird es nicht durchgesetzt, sondern nur angewandt, um anderes Verhalten wie lautstarkes Feiern zu bestrafen. Das gab sogar der Polizeichef im Stadtrat zu Protokoll, als er die nächtliche Räumung der Unteren Brücke erklären sollte. Das Alkoholverbot kriminalisiert dabei allerdings viele Menschen, die wissen, wie man sich benimmt. Prinzipiell ist das so, als würde man an einer Stelle das Parken verbieten, dann aber nur an rostige Autos Knöllchen verteilen, weil die ja hässlich aussehen. Das ist reine Willkür und Schubladendenken. Dabei erwischt es dann leider die Schwächsten der Gesellschaft. Gerechtigkeit sieht anders aus.“
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