HK: Bedarf an beruflich Qualifizierten in Oberfranken

Symbolbild Bildung

Beste Zukunftsperspektiven

Oberfranken ist eine hervorragende Ausbildungsregion, in der insbesondere Jugendliche beste Zukunftsperspektiven haben.“ Darauf weist Heribert Trunk, Präsident der IHK für Oberfranken Bayreuth, zum Start des neuen Ausbildungsjahres hin. „Die oberfränkischen Ausbildungsbetriebe haben in den vergangenen Jahren nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ auf hohem Niveau ausgebildet“, so Trunk. Dass eine Ausbildung eine solide Basis für den Einstieg in das Berufsleben ist, belegen auch die aktuellen Zahlen zur Fachkräfteentwicklung. „Nach aktuellen IHK-Prognosen werden unsere Unternehmen in den kommenden Jahren mehr Bedarf an beruflich qualifizierten Fachkräften, als an Akademikern haben“, so Trunk.

Umso erfreulicher also, dass sich der Ausbildungsmarkt in Oberfranken derzeit für die Jugendlichen sehr gut präsentiert. „Der Ausbildungsmarkt ist ein Bewerbermarkt, es gibt mehr Stellen als Bewerber“, erläutert Trunk. „Die regionalen Unternehmen wollen nach wie vor ausbilden, um ihren Bedarf an Fachkräften decken zu können, haben aber in einigen Branchen zunehmend Schwierigkeiten, ausreichend geeignete Bewerber zu finden.“

Für Trunk liegt diese Entwicklung zum einen an den rückläufigen Schulabgängerzahlen. „Der Pool, aus dem die Unternehmen schöpfen können, ist zunehmend begrenzt. Die demografische Entwicklung macht sich hier bemerkbar“, so Trunk. Hinzu komme, dass häufig die Anforderungen der Ausbildungsbetriebe nicht mit den Profilen der Bewerber übereinstimmen. „Viele Jugendliche konzentrieren sich in ihrer Berufswahl auf bekannte Berufe oder verlassen sich auf die Meinung der Eltern, Geschwister und Freunde“, so Trunk. Dies sei zwar in vielen Fällen hilfreich, habe aber oft den Nachteil, dass mögliche Alternativen, die möglicherweise geeigneter wären, unter den Tisch fallen.

Klassiker sind Spitzenreiter So konzentrierten sich bei der IHK im vergangenen Jahr die neu eingetragenen Ausbildungsverhältnisse auch auf einige wenige Berufe. Spitzenreiter bei den Jugendlichen in Oberfranken war im vergangenen Jahr der Ausbildungsberuf Industriekaufmann(frau) mit 412 Neuabschlüssen, gefolgt von Kaufmann(frau) im Einzelhandel (410) und Verkäufer(in) mit 340 Neuverträgen. „Die ‚Klassiker‘ liegen bei den Jugendlichen hoch im Kurs, sind aber mitunter nicht immer die individuell beste Wahl für den Einzelnen“, erläutert Trunk. „Bei über 350 anerkannten Ausbildungsberufen ist für jeden etwas dabei. Es empfiehlt sich aber eine umfassende und frühzeitige Information, um einen Ausbildungsberuf zu finden, der zu den individuellen Fähigkeiten und Interessen passt.“ Den Jugendlichen rät Trunk deshalb zu einer frühzeitigen Berufsorientierung sowie Berufswahl- oder Interessenstests. „Wer die Möglichkeit hat, ein Schnupperpraktikum zu absolvieren, sollte dies unbedingt tun. Erst in der Praxis lernt man den Berufsalltag und die individuellen Anforderungen kennen und kann dann entscheiden, ob dieser Beruf geeignet ist“, so Trunk.

Wer zum Start des neuen Ausbildungsjahres noch keinen Lehrvertrag in der Tasche hat, soll laut IHK-Präsident auch jetzt den Kopf nicht in den Sand stecken und die Suche nach einem Ausbildungsplatz weiter vorantreiben. „Es werden immer wieder Ausbildungsverträge parallel unterschrieben und dann kurzfristig abgesagt. Zudem gibt es noch Ausbildungsplätze, für die sich noch keine geeigneten Bewerber gefunden haben, z.B. in Handelsberufen oder im Hotel- und Gaststättenbereich.“ Umfassende Informationen über Ausbildungsberufe und Berufsbilder stehen bei der IHK für Oberfranken Bayreuth und den Agenturen für Arbeit zur Verfügung.