63. Festival junger Künstler Bayreuth: "Die Sarazenin"

Genreübergreifendes Gesamtkunstwerk mit Musik, Tanz und Theater zum Text Richard Wagners „Die Sarazenin“ (1841 – 43)

  • Freitag, 30.08.2013 – 19:00 Uhr (Europasaal, Das Zentrum, Äußere Badstraße 7a, Bayreuth)
  • Sonntag, 01.09.2013 – 18:00 Uhr (LVR Landesmuseum, Colmantstraße 14 – 16, Bonn)

„Die Sarazenin“ ist ein unvertonter Textentwurf über Manfred, Sohn Friedrich II, der im Süditalien des 13.Jhd. von einer geheimnisvollen sarazenischen Tänzerin und Prophetin ermutigt wird, gegen alle Widerstände unter anderem der Kirchenoberen seine Macht und die humanistischen Errungenschaften seines Vaters zu verteidigen.

Zwar hat Richard Wagner „die Sarazenin“ nie vertont, dennoch gilt sie als Prototyp aller Frauenfiguren, die Wagner in späteren Opern erschafft, darunter Brunhilde, Sieglinde, Senta, Elisabeth, Elsa und Kundry.

Überraschend ist, dass Wagner den Kernsatz „und Brüder werden Christ und Muselman“ zum zentralen Thema seines Textentwurfs macht und zeigt, wie sich Christentum und Islam zueinander verhalten.

„Die Sarazenin“ des 63.Festival junger Künstler Bayreuth ist ein künstlerisches Abenteuer, bei dem junge Menschen aus Deutschland, Osteuropa und arabischen Ländern drei historische Linien in einer Performance miteinander verbinden.

1. Das Sizilien des 13.Jahrhunderts zur Zeit Friedrich II

2. Das Deutschland im 19.Jahrhundert durch die Brille Richard Wagners

3. Das Ägypten des 21.Jahrhunderts

Zusätzlich zu Wagners Entwurf wird eine neue Geschichte kreiert, in der es um eine junge Ägypterin geht, die in Deutschland aufgewachsen ist. Während des arabischen Frühlings 2011 entschließt sie sich, angezogen von den sich überstürzenden Ereignissen, nach Kairo zu fliegen: 17.01.: Selbstverbrennung vor Regierungsgebäude in Kairo. 25.01.: Tag des Zorns. 01.02.:Marsch der Millionen.13.02. Tag des Friedens.

Die Geschichten der beiden Frauen werden parallel dargestellt, beide stehen zwischen Kulturen, beide gehen im Sturm der Gezeiten unter.

Künstlerische Mitarbeiter:

  • Leitung: Dr. Vladimir Ivanoff
  • Dramaturgische Mitarbeit: Dirk Schattner
  • Choreographie: Karel Vanek

Besetzung:

  • Fadhel Boubaker (Tunesien): Oud
  • Jonathan Sell (Deutschland): Kontrabass
  • Radoslava Vorgic (Deutschland): Gesang
  • Zaki Jadaa (Palästina): Oud
  • Jaber Jubran (Palästina): Quanun
  • Osama A.T. Mustafa (Palästina): Gesang
  • Florian Bronk (Deutschland): Percussion
  • Adnan Fathalla (Syrien): Oud
  • Dominik Fürstberger (Deutschland): Drums

Schauspieler:

Monika Sobetzko (Deutschland)