Aufstiegsfortbildung wird mit 1.000 Euro gefördert: IHK sieht großes Potenzial für Oberfranken

Symbolbild Bildung

Mit der Förderung der beruflichen Bildung im Rahmen des Bildungsfinanzierungsgesetzes hat die Staatsregierung nach Meinung der IHK für Oberfranken Bayreuth ein richtiges und wichtiges Signal für die Zukunftsfähigkeit des Standorts Oberfranken gesetzt. „Die berufliche Aus- und Weiterbildung ist das A & O zur Fachkräftesicherung und damit elementar für die Wettbewerbsfähigkeit der Region“, so Heribert Trunk, Präsident der IHK für Oberfranken Bayreuth. Die Richtlinien zur Vergabe des Meisterbonus treten zum 1. September in Kraft. In Oberfranken liege das Potenzial bei rund 1100 Meistern pro Jahr.

Mit dem so genannten Meisterbonus, der im Rahmen des Bildungsfinanzierungsgesetzes beschlossen wurde, sei nun endlich ein wichtiger Schritt zur Aufwertung der beruflichen Aufstiegsfortbildung erfolgt. „1.000 Euro Zuschuss erhält künftig jeder, der eine Meister-, Fachwirts-, Betriebswirts- oder Fachkaufleuteprüfung erfolgreich abgelegt hat. Das eröffnet große Chancen für Wirtschaft und Weiterbildungsteilnehmer in Oberfranken“, so Trunk. Die Richtlinien zur Vergabe des Meisterbonus, die das Bayerische Wirtschaftsministerium verabschiedet hat, treten zum 1.9.2013 in Kraft. Von der Antragstellung bis zur Auszahlung sind die für den jeweiligen Beruf zuständigen Stellen, also IHK bzw. die entsprechenden Kammern, verantwortlich.

In Bayern haben im Jahr 2012 insgesamt 28.000 Personen eine solche Prüfung erfolgreich abgelegt, 20.000 bei Industrie- und Handelskammern, 8.000 bei Handwerkskammern. In Oberfranken werden rund 1100 Meister jährlich erfolgreich bei der IHK in Bayreuth und Coburg sowie der HWK geprüft. Auf die beiden oberfränkischen IHKs entfallen dabei rund 700 Meister jährlich, allein die IHK für Oberfranken Bayreuth verabschiedet jährlich rund 550 Meister. Die Fachrichtungen sind dabei breit gefächert und reichen vom IHK-Industriemeister Elektrotechnik über Metall bis hin zur Textilwirtschaft. Auch IHK-Absolventen die eine Fortbildung als Betriebswirte, Fachwirte und Fachkaufleute abgeschlossen haben, profitieren künftig von dieser Förderung.

Aktive Wettbewerbssicherung

Von den großen Chancen dieser neuen Förderung zeigt sich Trunk überzeugt. „Die Förderung setzt am richtigen Hebel an.“ Schließlich leiste die berufliche Bildung aktive Unterstützung für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. „Besonders mit Blick auf die demografische Entwicklung ist die Wirtschaft in Oberfranken auf gut qualifizierte Fachkräfte angewiesen. Wir müssen alle Potenziale bestmöglich nutzen“, so Trunk. Die berufliche Bildung bringe Fachkräfte hervor, die hervorragend qualifiziert sind, mehrere Jahre Berufspraxis vorweisen können und damit bestens für den Arbeitsmarkt vorbereitet sind. Trunk: „Es ist nur gerecht, wenn es dafür eine Entlastung von Seiten des Staates gibt.“

Duale Ausbildung sichert Wettbewerbsfähigkeit

Für die ausgewiesene Ausbildungsregion Oberfranken sei dies ein weiterer wichtiger Schritt. „In Oberfranken sind nicht nur Quantität sondern auch Qualität der Ausbildung hervorragend. Die oberfränkischen Betriebe bilden seit Jahren viel und gut aus, und zwar auf konstant hohem Niveau. Über 60 Prozent aller Auszubildenden in Oberfranken absolvieren ihre Ausbildung bei IHK-Mitgliedsbetrieben. Diese sichern damit nicht nur ihren eigenen Fachkräftenachwuchs sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Region“, so Trunk. Dass die duale Ausbildung Grundlage für die Stabilität des Wirtschaftsstandorts sei belege die im nationalen und internationalen Vergleich niedrige Jugendarbeitslosenquote in der Region. „Die duale Ausbildung macht unsere Wirtschaft krisenfester und sie hält junge Menschen in der Region. Sie ist der Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit Oberfrankens“, so Trunk.

Die zunehmende Akzeptanz der beruflichen Bildung als Grundstein für eine berufliche Karriere belege auch die Entwicklung bei den Hochschulzugangszahlen. „In Bayern haben mittlerweile über die Hälfte der Studienanfänger kein klassisches Abitur mehr, sondern kommen aus der beruflichen Bildung“, so der IHK-Präsident. Die berufliche Bildung bzw. Aufstiegsfortbildung müsse deshalb der gymnasialen Hochschulreife beim Studienzugang noch stärker als bisher gleichgestellt werden, so die Forderung der IHK.

Weitere Informationen unter http://www.stmwivt.bayern.de/mittelstand-handwerk/aus-und-weiterbildung/meisterbonus/