Erstes empfohlenes Zentrum für Bauchspeicheldrüsenkrebs in Oberfranken
Die Deutsche Krebsgesellschaft verlieh der Klinikum Bayreuth GmbH als erste Klinik in Oberfranken das Doppelzertifikat „Pankreas- und Darmzentrum“. Patienten mit bösartigem Bauchspeicheldrüsenkrebs oder Darmkrebs profitieren von der ausgezeichneten Behandlungsqualität.
In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 70.000 Menschen an Darmkrebs. Damit gehören bösartige Tumore des Darms bei Frauen und Männern zu den zweithäufigsten Krebsneuerkrankungen. Die Heilungschancen der Betroffenen erhöhen sich deutlich, wenn der Krebs frühzeitig erkannt und multiprofessionell behandelt wird. Der Bauchspeicheldrüsenkrebs (griechisch: Pankreaskarzinom) gehört in Deutschland zu den eher seltenen Krebserkrankungen. Gerade Patienten mit dieser sehr komplexen Krebserkrankung profitieren von dem gebündelten Wissen und den Erfahrungen eines Expertenteams. In der Klinikum Bayreuth GmbH arbeiten bereits seit einigen Jahren Mediziner aus den unterschiedlichsten medizinischen Fachrichtungen eng zusammen. Diese multidisziplinäre Zusammenarbeit wurde jetzt von der Deutschen Krebsgesellschaft mit dem Gütesiegel „Empfohlenes Pankreaszentrum und Darmzentrum“ ausgezeichnet. Es unterstreicht die hohe Professionalität in den Behandlungsabläufen, Organisationsstrukturen und im Qualitätsmanagement. Professor Dr. Klaus Henneking, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie und Leiter des Pankreas- und Darmzentrums betonte; „Unseren Patienten können wir aus einer Hand die beste medizinische Versorgung auf dem neuesten Stand der medizinischen Wissenschaft garantieren – von der Vorsorge, über die Behandlung bis zur Nachsorge“. Zweimal in der Woche treffen sich die Spezialisten aus den Fachbereichen Chirurgie, Gastroenterologie, Onkologie, Strahlentherapie, Pathologie und Radiologie in einer Tumorkonferenz und erarbeiten individuell für jeden Patienten die beste therapeutische Strategie. Dabei werden klinikinterne Fachbereiche genauso wie niedergelassene Ärzte mit einbezogen. Zusätzlich finden die Patienten Hilfe und Rat bei Psychonkologen, Sozialarbeitern, Ernährungsberatern, onkologischen Fachpflegekräften, Stomatherapeuten, Physiotherapeuten oder Seelsorgern. Durch den engen persönlichen Austausch aller beteiligten Ärzte und Therapeuten entfallen lange Wartezeiten, Doppeluntersuchungen oder unnötige Krankenhausaufenthalte für die Patienten.
Die Prüfung
Die Zertifizierung eines Pankreaszentrums ist nach den Richtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft nur in Verbindung mit einem zertifizierten Darmzentrum möglich. Externe unabhängige Fachexperten prüften daher alle Bereiche des Darmzentrums und Pankreaszentrums im Klinikum Bayreuth nach den strengen Qualitätskriterien der Deutschen Krebsgesellschaft. So muss beispielsweise eine Mindestmenge an Patienten leitlinienkonform behandelt werden. Bei geforderten 50 Primärfällen im Darmzentrum pro Jahr behandelte die Klinikum Bayreuth GmbH 2012 88 Fälle. Im Pankreaszentrum fordert die Deutsche Krebsgesellschaft mindestens 25 Primärfälle. Im Klinikum Bayreuth fanden im vergangenen Jahr 40 Patienten mit bösartigen Tumoren in der Bauchspeicheldrüse Hilfe. Alle Operationen dürfen zudem nur von erfahrenen Fachärzten durchgeführt werden. Die definierten Diagnostik- und Behandlungspfade, die sich streng an den wissenschaftlichen Richtlinien der Fachgesellschaften orientieren, stehen bei den externen Fachexperten im Mittelpunkt des Prüfungsverfahrens. Diese optimal abgestimmten Prozesse sichern den Patienten in jedem Krankheitsstadium eine hohe Behandlungsqualität. Zusätzlich beteiligen sich das Pankreaszentrum und Darmzentrum im Bayreuther Klinikum an verschiedenen wissenschaftlichen und klinischen Studien.
Zum Nachweis der Behandlungsqualität werden alle Behandlungen ausführlich dokumentiert und ausgewertet. Jedes Jahr unterziehen sich das Pankreaszentrum und das Darmzentrum erneut einer ausführlichen Qualitätskontrolle durch die externen Fachexperten.
Die Deutsche Krebsgesellschaft zielt mit den Zertifizierungen einzelner Organzentren durch unabhängige Fachexperten darauf ab, die Qualität bei der Früherkennung, der Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Krebspatienten kontinuierlich zu verbessern.
Bauchspeicheldrüsenkrebs
Der Bauchspeicheldrüsenkrebs gehört mit rund 15.000 Neuerkrankungen im Jahr in Deutschland zu den zehn häufigsten Krebserkrankungen. Diese Krebserkrankung zählt zu den bösartigsten und ist für etwa sechs Prozent aller Krebstodesfälle verantwortlich. Bachspeicheldrüsenkrebs tritt eher bei Patienten im höheren Lebensalter auf. Die Ursachen sind bisher noch nicht endgültig geklärt. Begünstigt wird diese Erkrankung aber durch erhöhten Alkohol- und Nikotinkonsum. Anfänglich haben die Betroffenen kaum Beschwerden oder die Symptome sind sehr unspezifisch. Daher wird Bauchspeicheldrüsenkrebs oft zu spät erkannt. Bei der Behandlung ist in aller Regel die Operation das Mittel der Wahl. Je nach Erkrankungsstadium und dem Befinden des Patienten beeinflussen zusätzliche Chemotherapien die Prognose günstig.
Darmkrebs
Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung bei Männern und Frauen in Deutschland. 70.000 Menschen erkranken jedes Jahr daran. Darmkrebs entwickelt sich in etwa 90 Prozent aller Fälle aus gutartigen Darmpolypen. Da Darmkrebs im frühen Krankheitsstadium oft keine oder nur unspezifische Symptome verursacht, wird er häufig nicht rechtzeitig erkannt. Frühzeitig entdeckt ist Darmkrebs aber meistens heilbar. Daher sollte jeder die kostenlosen Vorsorgeuntersuchungen ab dem 55. Lebensjahr wahrnehmen. Darmkrebs kann nur operativ entfernt werden. Zusätzlich können Chemotherapien vor der Operation und auch danach das therapeutische Ergebnis verbessern.
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