Ein Biergarten für Jean Paul
Am 27./28. Juli im Hof der Rollwenzelei – Lesungen mit Claus J. Frankl, Marcus Leclaire und Bernhard Setzwein
Der Verein zum Erhalt der Dichterstube in der Bayreuther Rollwenzelei wird mit Unterstützung des städtischen Kulturamtes an vier hoffentlich sonnigen Sommertagen einen Biergarten im Hof der Rollwenzelei betreiben. Jeweils von 14 bis 18 Uhr werden in diesem entspannten Ambiente nicht nur Getränke und Kleinigkeiten zum Essen gereicht, sondern auch ein abwechslungsreiches Jean-Paul-Programm geboten. Sitzplätze sind nur begrenzt verfügbar. Brotzeit darf gerne mitgebracht werden.
Los geht es am Samstag, 27. Juli. Die Begrüßung um 14 Uhr übernehmen die Schülerinnen und Schüler der Jean-Paul-Grundschule mit „Szenen aus dem Leben Jean Pauls“. Um 15.30 Uhr können die Besucher „Eine Art Idylle“ erleben. Claus J. Frankl und Marcus Leclaire lesen ausgewählte Teile aus: „Leben des vergnügten Schulmeisterlein Maria Wutz in Auenthal“.
Jean Paul war gerade 30 Jahre alt, als das „Schulmeisterlein Wutz“, dem großen Roman „Die unsichtbare Loge“ 1793 „locker beigebunden“, das Licht der literarischen Welt erblickte.
Das Wort „Idylle“ trug zur Popularität des „Wutz“ entscheidend bei, der Zusatz „Eine Art“ (beim Wort Idylle) wurde dabei oftmals glatt überlesen. Dabei durchzieht gerade solche Zweideutigkeit die ganze Erzählung, denn auch für Jean Paul waren die Jahre vor seinem 30. Geburtstag eine Zeit des Zweifelns, des Nachdenkens über die menschliche Existenz. Die beiden Sprecher haben Passagen ausgewählt, die sowohl lyrisch als auch amüsant – und natürlich auch „satirisch“ – daherkommen.
Da am Samstag, 27. Juli, das Sommernachtsfest in der Eremitage stattfindet, bitten die Organisatoren wegen der beschränkten Parkmöglichkeiten darum, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.
Am Sonntag, 28.Juli, ebenfalls um 15.30 Uhr, liest Bernhard Setzwein aus seinem Werk: Jean Paul von Adam bis Zucker. Ein Abecedarium. Der Schriftsteller und Jean-Paul-Kenner nähert sich dem Leben und vielfältigen Werk des großen deutschen Autors in der einzig ihm angemessenen Form: mit einem literarischen Zettelkasten, geordnet von A bis Z. Gleichzeitig ist es eine Biografie von Anfang bis Ende, die in kleinen geschliffenen Stichwort-Artikeln und sprechenden Bildern mit Jean Paul bekannt macht. So erfährt man in dem Programm unter anderem von seinem 1.244 Seiten schweren Wörtervorrat oder dass Lausewenzel der allerschlechteste Tabak ist, dessen Geruch den Dichter in seiner Kindheit quälte – ein unterhaltsames Abecedarium für Fans und jene, die es noch werden wollen.
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