Erzbischof Schick zum Heinrichsfest
„In einer Gesellschaft, in der nicht gebetet wird, werden Geld, Macht und Posten zu Götzen“
(bbk) Erzbischof Ludwig Schick hat zum Heinrichsfest den Beitrag der Kirche für das Gemeinwohl betont. Dabei gehe es nicht nur um Schulen, Krankenhäuser, Kindergärten und Seniorenheime in kirchlicher Trägerschaft, sondern vor allem um Gottesdienst und Gebet. „Eine Gesellschaft, in der nicht gebetet wird, wird gottlos im wörtlichen und im übertragenen Sinn“, sagte Schick am Sonntag beim Pontifikalamt auf dem Domplatz. „Wo Gott nicht an oberster Stelle steht, machen die Menschen Reichtum, Macht, Posten und ihr persönliches Wohlergehen zu Götzen“, mahnte der Erzbischof und erinnerte an das Motto des diesjährigen Heinrichsfestes: „Glauben leben“.
Zum Beitrag der Kirche für das Gemeinwohl gehört nach den Worten des Oberhirten auch die Erhaltung der Kulturgüter, wie Kirchen und Museen sowie das Wirken der Verbände und Vereine, von denen auch viele nicht kirchliche katholische Wurzeln hätten. „Ohne Kultur und Vereinsleben sind wir arm“, so Schick. Auch das „freundliche Gesicht“ trage zum Wohlergehen der anderen bei. Papst Franziskus habe die Christen aufgerufen, keine Gesichter zu machen wie Leute, die gerade eine saure Gurke gegessen hätten.
Mit seinen Worten und Taten rüttele Papst Franziskus derzeit die Kirche und die Welt auf. „Er rüttelt uns auf durch seine Schlichtheit im Umgang mit jedermann, mit seinem unverkrampften Lachen, mit seinem Optimismus, aber auch mit seinen ernsten Worten und Gesten wie zuletzt in Lampedusa.“ Vielen Menschen sei Franziskus sympathisch. Sympathie enthalte der Bedeutung des Wortes zufolge die Forderung, sich zu identifizieren, so zu leben, zu reden und zu handeln wie Papst Franziskus. Er habe in seiner ersten Enzyklika „Lumen fidei“ – Licht des Glaubens – die Christen aufgerufen, an der neuen Stadt Gottes der Gerechtigkeit und des Friedens mitzubauen.
Auch die Gründer der Diözese Bamberg, Heinrich und Kunigunde, hätten der Allgemeinheit gedient und „rufen uns heute auf, aus dem Glauben das Gemeinwohl zu fördern. Nehmen wir Christen diesen Auftrag im Jahr des Glaubens erneut auf, tragen wir zum Wohl unserer Städte und Dörfer bei und machen wir uns unsere Weltverantwortung bewusst“, sagte Schick. „Heinrich und Kunigunde fordern von uns, für das Gemeinwohl zu wirken, damit unsere Gesellschaft eine menschenfreundliche ist und bleibt.“ Bischof Schick fügte hinzu: „Das Gemeinwohl braucht nicht zuletzt Barmherzigkeit, Versöhnung und Neubeginn, wie die Kirche in der Nachfolge Jesu immer wieder predigt.“
Das alljährliche Heinrichsfest, das an den Gründer und Patron des Erzbistums Bamberg erinnert, begann am Freitag mit einer Praise-Night auf dem Domplatz. Am Samstagabend erklangen auf dem Domplatz senegalesische Rhythmen von Max Bousso und Djémbé Africa. Nach dem Festgottesdienst auf dem Domplatz, der am Sonntag den Höhepunkt des Heinrichsfests bildete, wurde auf dem Domberg ein buntes Programm angeboten. Für gute Unterhaltung sorgte die Show-Bühne der DJK auf der Wiese vor dem Bischofshaus. Für die jüngsten Besucher war in der Dompropstei ein Spieleparcours aufgebaut, Erzbischof Schick lud die Kinder zu einer Domführung ein. Das Heinrichsfest wird jedes Jahr am zweiten Juli-Wochenende gefeiert. Weitere Informationen über das Programm und aktuelle Bilder sind auf der Seite www.heinrichsfest.de abrufbar.
Neueste Kommentare