Universität Bamberg mit Gesamtkonzept höher gestuft: DFG bestätigt "erfolgreiche Gleichstellungsstrategie"
Chancengleichheit und Familienfreundlichkeit sind für die Universität Bamberg wesentliche Elemente qualitativ hochwertiger Forschung. Dies bestätigte jetzt ein Gutachterbericht der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Die DFG fördert und fordert universitäre Maßnahmen im Bereich Forschung, die diese beiden Aspekte berücksichtigen: „Gleichstellung wirkt sich auf die Qualität der Forschung aus, da Talente aus einer größeren Grundgesamtheit geschöpft werden können und eine Vielfalt von Forschungsperspektiven gefördert wird“, heißt es in einem programmatischen Papier, in dem die Einführung und Umsetzung forschungsorientierter Gleichstellungsstandards für den Zeitraum von 2008 bis 2013 beschlossen wurde.
Die Universität Bamberg hatte sich 2011 beteiligt und mit ihrem Zwischenbericht über ihre Gleichstellungsstrategie zunächst das zweite von insgesamt vier Bewertungsstadien erreicht: „Einige erfolgreiche Maßnahmen sind bereits etabliert, weitere befinden sich noch in Planung“. Mit ihrem Abschlussbericht 2013 konnte sie jedoch „ein überzeugendes Gesamtkonzept“ vorweisen und wurde in Stadium 3 hochgestuft. „Insgesamt legte die Universität ein sehr gutes Gesamtkonzept vor, das insbesondere im Bereich Rekrutierung, Berufung, flexible Arbeitsmodelle, der Integration von Partnerinnen und Partnern ihrer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den Arbeitsmarkt und Förderung junger Nachwuchswissenschaftlerinnen gute Maßnahmen enthält“, heißt es in der Begründung der Gutachtergruppe. Gewürdigt wurde die Verankerung der Zuständigkeit für Chancengleichheit bei allen Mitgliedern der Universitätsleitung ebenso wie die Entwicklung der Zahlen – so konnte beispielsweise im Mittelbau ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis erzielt werden und der Anteil der Professorinnen auf über 30 Prozent gesteigert werden.
„Wir sind mit dem Ergebnis aus zwei Gründen sehr zufrieden“, erklärt Uni-Präsident Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert, auch wenn man den Anspruch hätte, in Gruppe 4 positioniert sein zu wollen, allerdings sei es sehr auffällig, dass keine Universität aus Bayern in Gruppe 4 positioniert ist. „Hier werden ganz offensichtlich Länderbewertungen mit Universitätsbeurteilungen vermengt“ stellt die Vizepräsidentin für Forschung, Prof. Dr. Astrid Schütz, fest. Unterstrichen wird diese Vermutung dadurch, dass es auch keine Universität in Sachsen in die Spitzengruppe geschafft hat. Die rechtlichen Rahmenbedingungen in Bayern und Sachsen sind in weiten Teilen sehr ähnlich. In Bayern sind in Stufe 3 die drei größten Universitäten in München und Erlangen, die finanziell besser ausgestattet sind und allein aufgrund der Größe andere Möglichkeiten haben, sowie Augsburg und Bamberg. Der zweite Grund zur Freude sei, so Godehard Ruppert, dass die Bemühungen, durchgängig Chancengleichheit und nachhaltige Familienfreundlichkeit durchzusetzen und aufrechtzuerhalten, große Anstrengung erfordere und damit Anerkennung finde. „Im ständigen Prozess der Optimierung und Verbesserung haben wir seit dem letzten Zwischenbericht sehr viel erreicht, strukturell wie personell.“
Ziel der Universitätsleitung ist es nun, auf diesem guten Ergebnis aufzubauen und weitere Maßnahmen zu entwickeln, die Chancengleichheit und Familienfreundlichkeit in der universitären Forschung langfristig und nachhaltig etablieren. „Dazu werden wir künftig noch deutlicher zwischen den unterschiedlichen Situationen in unseren vier Fakultäten unterscheiden und gezielt Maßnahmen für die dort unterrepräsentierten Zielgruppen etablieren“, folgert Godehard Ruppert aus dem Gutachterbericht der DFG. Dies betrifft zum Beispiel die Zahl der Wissenschaftlerinnen in der Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik. Kanzlerin Dr. Dagmar Steuer-Flieser sieht das genauso: „Was wir als nächstes anstreben, ist eine genaue Analyse der Situation und regelmäßige Evaluation der bisherigen Maßnahmen. Neue Maßnahmen werden wir daraus entwickeln.“
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