Tagung Bayerischer Nuklearmediziner in Bayreuth

Symbolbild Bildung

Bereits zum 34. Mal – aber erst zum zweiten Mal in der Wagnerstadt Bayreuth – treffen sich am Freitag, 5. Juli, und Samstag, 6. Juli, Experten zur Jahrestagung der Bayerischen Gesellschaft für Nuklearmedizin. An zwei Tagen werden neueste Erkenntnisse der Nuklearmedizin vorgestellt und auch ein Blick in die Zukunft gewagt.

Am Wochenende des 5. und 6. Juli rückt Bayreuth in den Fokus einer Expertengruppe, die ausnahmsweise wenig mit Wagner und dessen Opern zu tun hat. Im Vorfeld der Premiere am grünen Hügel treffen sich Vertreter einer völlig anderen Fachrichtung: Aus ganz Bayern werden Mediziner erwartet, die sich in ihrer Arbeit und Forschung einem relativ jungen Fachbereich, der Nuklearmedizin, verschrieben haben. Für die Gesundheitsregion und das Klinikum Bayreuth eine Auszeichnung, denn damit reiht sich die Klinikum Bayreuth GmbH als Veranstalter in eine lange Reihe aus Universitätskliniken ein.

Neben dem offiziellen zweitägigen Programm im Best Western Transmar Travel Hotel werden die Besucher und ihre Begleitungen bei einem ansprechenden Rahmenprogramm auch Gelegenheit haben, die Wagnerstadt Bayreuth mit ihren Sehenswürdigkeiten kennenzulernen.

Die Tagung beginnt bereits am Freitagvormittag, 5. Juli, um 9.30 Uhr, mit dem Treffen der Regionalsektion Franken der Deutschen Gesellschaft für medizinische Physik.

Das Hauptaugenmerk an diesem Wochenende liegt aber auf der Tagung der Bayerischen Gesellschaft für Nuklearmedizin. Dazu wird ein Vertreter der Stadt, zusammen mit Privatdozent Dr. Herbert Feistel, Chefarzt der Klinik für Nuklearmedizin der Klinikum Bayreuth GmbH, das Fachpublikum um 14 Uhr begrüßen. Im Anschluss stellen ausgewählte Referenten die neuesten Ergebnisse aus den Universitätskliniken vor.

Das Tagungsprogramm am Samstag richtet seinen Blick in die Zukunft der Nuklearmedizin: Ab 9 Uhr werden dem Fachpublikum neue Erkenntnisse und Entwicklungen vorgestellt, die für die täglichen Arbeiten der Nuklearmediziner von Bedeutung sein können.

Das Programm endet traditionell mit der offiziellen Mitgliederversammlung des Berufsverbandes Deutscher Nuklearmediziner/Landesverband Bayern.

Ein junges Fachgebiet

Auch wenn sich die breite medizinische Anwendung der Nuklearmedizin erst in den 1950er Jahren durchgesetzt hat, so wurden die wesentlichen Erkenntnisse, die der Nuklearmedizin noch heute zugrunde liegen, bereits Ende des 19. Jahrhunderts gewonnen. Im Jahr 1895 entdeckte Konrad Röntgen Strahlen, die erstmals in der Geschichte der Medizin einen Blick in das Innere des lebenden Menschen ermöglichten. Nur ein Jahr später entdeckte Henri Becquerel die Radioaktivität. Beide Wissenschaftler erhielten dafür den Nobelpreis – und revolutionierten die Medizin.

Noch heute ist die Anwendung nuklearer Stoffe in der Medizin im Wesentlichen so, wie sie Becquerel seinerzeit erfunden hat: Dem Patienten wird eine geringe, gesundheitlich unbedenkliche Menge einer radioaktiven Substanz injiziert oder verabreicht, die sich dann im Körper ihren Weg bahnt. Abhängig davon, welche radioaktiven Stoffe verabreicht werden, finden diese dann „von selbst“ ihren Weg zum gewünschten Organ. Dank moderner Technik kann dann deren Weg von außen verfolgt werden und gibt Aufschluss über bestimmte Stoffwechselfunktionen des Körpers. Der Fortschritt auf dem Gebiet der Nuklearmedizin lebt von der Entwicklung neuer radioaktiver Substanzen und dem Wissen darum, wie sie sich unter welchen Bedingungen in bestimmten Organen oder Geweben einlagern. Diese Vorgänge gewähren einen immer besseren Einblick in die Funktionsweise des Körpers und die Mechanismen vielfältiger Krankheitsbilder. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht.