Nach Rückkehr vom Deutschen Bauerntag zieht Kreisobmann Karl Lappe Bilanz

Wichtiges Signal für Bauernfamilien

(bbv) – Beim Deutschen Bauerntag in Berlin sind in dieser Woche über 500 Landwirte aus ganz Deutschland zusammengekommen. Einer von über 60 bayerischen Delegierten war Karl Lappe (Bayreuth), Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes. Ein zentrales Thema beim Bauerntag war der Beschluss über die EU-Agrarpolitik für die nächsten sieben Jahre. Hinzu kam erfreulicherweise, dass nun auch endlich der EU-Finanzrahmen für die Jahre 2014 bis 2020 festgezurrt wurde. Lappe ist erleichtert, dass nach zweijährigen Beratungen und kontroversen Diskussionen endlich Klarheit herrscht. „Jetzt war es wichtig, dass in Brüssel endlich eine Einigung zustande kam und wir Planungssicherheit haben“, sagt Lappe. Gleichzeitig betont er, dass einige der ursprünglichen Vorschläge der EU-Kommission deutlich verbessert werden konnten. Auch Pläne für Kürzungen von 30 Prozent bei den Betriebsprämien setzten sich nicht durch. „Wir mussten unsere Sachargumente beharrlich an die Politik herangetragen, damit am Ende eine praxistaugliche Agrarpolitik für Bayerns Bauernfamilien steht.“ Trotzdem ist seine Gesamtbilanz durchwachsen: „Zahlreiche Änderungen führen zu unnötigen Auflagen und viel Papierkram für die Bauern“, kritisiert Lappe. „Jetzt geht es darum, dass die deutschen Politiker vernünftige Regelungen für die nationale Umsetzungen finden.“

Als Redner haben am Bauerntag Kanzlerin Angela Merkel, führende Vertreter aller Bundestagsfraktionen und Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner teilgenommen. Aigner kündigte an, dass die überzogenen Pläne für zusätzliche Auflagen für Gülle- und Jauchelager vom Tisch kommen. „Das ist ein wichtiges Signal!“, sagt Lappe. „Die geplanten Vorschriften bei der Bundesanlagenverordnung hätten sachlich ungerechtfertigte Anforderungen für Bauernhöfe bedeutet und unnötige Kosten verursacht. Gerade die kleineren und mittleren Betriebe in Bayern hätte das vor große Probleme gestellt.“ Nach Plänen des Bundesumweltministeriums sollten neben Dichtheitsprüfungen künftig alle Güllebehälter mit Leckageerkennungssystemen nachgerüstet werden. Auch für bestehende Anlagen wäre das nach Übergangsfristen nötig geworden.

Darüber hinaus verabschiedeten die Delegierten auf dem Deutschen Bauerntag ein Leitbild zur Nutztierhaltung. Es wurde in mehreren Workshops erarbeitet, an denen Tierhalter aus ganz Deutschland teilnahmen. „Das Leitbild beschreibt, wofür unsere Tierhalter stehen und wie sie ihre Aufgabe und Verantwortung sehen und wahrnehmen“, sagt Lappe. So wird zum Beispiel erläutert, dass Technik den Tierhalter dabei unterstützt, seine Tiere optimal zu betreuen und zu versorgen. Es wird aber auch verdeutlicht, dass die Verantwortung stets der Mensch und nicht die Technik trägt. Lappe: „Wir brauchen und wollen eine erfolgreiche und zukunftsorientierte Nutztierhaltung, die fest in der Gesellschaft verankert ist. Deshalb werden wir verstärkt das Gespräch mit den Bürgern suchen.“