Offener Brief an den Herrn Oberbürgermeister Andreas Starke und den Bamberger Stadtrat

leserbrief-symbolbild

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte,

Bamberg ist eine der wenigen Städte in Deutschland, in denen es im Jahr 2013 tatsächlich noch eine Sperrstunde gibt. Wir halten die Sperrstunde für unnötig, weil alle Nachtschwärmer kollektiv für ein paar Wenige, die über die Stränge schlagen, bestraft werden und weil seit Einführung der Sperrzeitenverlängerung keinerlei Verbesserung eingetreten ist. Wir sehen die Sperrstunde konzeptionell als falschen Weg an, um gegen Lärm, Alkohol- und Gewaltdelikte vorzugehen, denn durch die restriktive Sperrstunde entsteht wesentlich mehr Lärm – vor allem aber auch Frust, der sich dann im Alkoholrausch entlädt. Dies ist der repressiven Sperrstunde geschuldet. Hinzu kommt, dass für Bamberg als Universitätsstadt mit über 13.000 Studenten ein so drastisch eingeschränktes Nachtleben nicht haltbar ist.

Wir haben daher die Initiative „Sperrstunde abschaffen!“ gegründet. Wir fordern einen offenen und gesamtgesellschaftlichen Dialog mit allen Interessengruppen, um gemeinsam eine bessere Lösung in der Thematik „Sperrstunde“ zu finden.

Da Sie als Oberbürgermeister bzw. Stadtrat derzeit viel Kritik, insbesondere über das Internet, erreicht, halten wir es dem guten Stil verpflichtend für nötig, dass Sie die Gelegenheit bekommen sich dazu zu äußern. Wir bitten Sie daher ausführlich schriftlich Stellung zu nehmen. Bitte berücksichtigen Sie dabei auch die Erhebungen der Polizei zu Gewalt- und Alkoholdelikten vor und nach Verlängerung der Sperrzeit.

Wir danken für Ihre Bemühungen und freuen uns auf einen konstruktiven Dialog.

Mit freundlichen Grüßen,

Dominik Ulbricht
Vorsitzender der Liberalen Hochschulgruppe Bamberg

Sascha Müller
Kreisvorsitzender der Jungen Liberalen Bamberg