Bayreuther Museumsprojekt "Wahnfried" von nationaler Bedeutung

Dritte Sitzung des Gremiums beschäftigt sich mit Betriebskosten und Gestaltung des künftigen Museums

Das Kuratorium für das Wahnfried-Museumsprojekt hat sich in seiner nunmehr dritten Sitzung unter der Leitung seines Vorsitzenden Dr. Michael Henker mit der Bedarfsperspektive der Betriebskosten des neuen Museums sowie einmal mehr mit der künftigen Ausstellungsgestaltung befasst. Mitarbeiter des Richard Wagner Museums zeigten anhand des Ausstellungsdrehbuchs die inhaltliche Entwicklung auf. Die Kuratoriumsmitglieder bekräftigten erneut ihre volle Unterstützung für das Museumsprojekt.

Bei seiner jüngsten Sitzung unterstrich das Kuratorium nochmals seinen Willen, das Bayreuther Museumsprojekt auf allen Ebenen zu unterstützen. Aus der nationalen Bedeutung Richard Wagners und der nicht zuletzt in Nationalarchiv und Bibliothek bewahrten Bestände zu seinem Werk leitet das Expertengremium klar die nationale Bedeutung der Richard-Wagner-Stiftung und des von ihr betriebenen Museums mit Nationalarchiv und Forschungsstätte ab. Diese Bedeutung müsse sich auch in einer dauerhaften Förderung niederschlagen. Die Stadt Bayreuth könne hierbei auf die volle Unterstützung des Kuratoriums zählen.

Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe und Regierungspräsident Wilhelm Wenning informierten die Mitglieder über die derzeitige Personal- und Betriebskostensituation sowie die Bedarfsperspektive. Mit einer Vergrößerung und Aufwertung des Museums würden dementsprechend höhere Kosten einhergehen, so der Regierungspräsident. Die derzeit rund acht Vollzeitstellen müssten daher mindestens verdoppelt werden, um das Museum adäquat personell ausstatten zu können. Unverzichtbar seien unter anderem ein Museumspädagoge und ein Kurator. Bei den Betriebskosten entstünden ebenfalls höhere Kosten durch steigenden Unterhaltsaufwand. Demgegenüber stünden jedoch im neuen Museum höhere Einnahmen beispielsweise durch eine Steigerung der Eintrittsgelder und die verstärkte Nutzbarmachung der Archivbestände, u. a. im digitalen Kontext. Dennoch verbliebe nach augenblicklicher Schätzung eine Deckungslücke, deren Finanzierung zwischen den Trägern der Stiftung noch der Klärung harrt, so Wenning.

Zur gestalterischen und inhaltlichen Konzeption gab es seitens der Mitarbeiter des Richard Wagner Museums Fortschritte zu vermelden: Viele der Empfehlungen der Kuratoriumsmitglieder, die diese während ihrer letzten Sitzung im April ausgesprochen hatten, haben inzwischen ihren Niederschlag im Ausstellungsdrehbuch gefunden. Die Experten lobten die überarbeitete Gestaltung durch das Projektteam ausdrücklich.

In seiner für Oktober geplanten nächsten Sitzung will sich das Gremium auch mit den medialen Aspekten des Wahnfried-Projekts auseinandersetzen. Für das Festspielarchiv und die Dokumentensammlung Wolfgang Wagners sprach sich das Kuratorium für eine erste Sichtung des Materials aus.