Professor Dr. Stefan Leible zum fünften Präsidenten der Universität Bayreuth gewählt
Erstmals ein Absolvent der Universität an der Spitze
Professor Dr. Stefan Leible wird – vorbehaltlich seiner Annahme – der fünfte Präsident der Universität Bayreuth. Hochschulrat und Senat wählten den 49-jährigen Inhaber des W 3-Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung (Universität Bayreuth) und amtierenden Vizepräsidenten zum Amtsnachfolger von Professor Dr. Rüdiger Bormann, der im Januar 2013 bei einem Unfall ums Leben gekommen war.
Der Jurist Professor Dr. Leible setzte sich im ersten Wahlgang gegen die Mitbewerber Professor Dr.-Ing. Dieter Brüggemann (Universität Bayreuth) und Professor Dr. Robert Seckler (Universität Potsdam) durch und erhielt die erforderliche Stimmenmehrheit beider Wahlgremien.
Der designierte fünfte Präsident fühlt sich der Universität Bayreuth, an der er studierte, promoviert wurde und sich habilitierte, auf besondere Weise verbunden. Stefan Leible, der aus Bad Schwartau (Kreis Ostholstein) stammt, hatte sich bewusst für ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Bayreuth entschieden und zum Ausgangspunkt seines wissenschaftlichen Werdegangs gemacht. Nachdem er fünf Jahre wertvolle Erfahrungen als Inhaber eines Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Zivilprozessrecht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung an der Friedrich-Schiller-Universität Jena sammeln konnte, kehrte er 2006 an seine Alma Mater zurück. Als Direktor der Forschungsstelle für Wirtschafts- und Medienrecht (Universität Bayreuth) und der Forschungsstelle für deutsches und europäisches Lebensmittelrecht (Universität Bayreuth) sowie als stellvertretender Direktor der Forschungsstelle für Nahrungsmittelqualität sammelte er Erfahrung in interdisziplinären Arbeitsfeldern und in leitenden Positionen.
Seit knapp drei Jahren bringt sich der Jurist, der auch international (vor allem in Spanien und Lateinamerika) einen hervorragenden Ruf besitzt, zusätzlich zu seiner wissenschaftlichen Tätigkeit in Forschung und Lehre als Vizepräsident für Internationale Beziehungen, Chancengleichheit und Außenkontakte in die Arbeit zur Leitung der Universität Bayreuth ein. In dieser Funktion zeichnet er z.B. verantwortlich für die Internationalisierungsstrategie der Universität Bayreuth. Als Mitglied der Hochschulleitung hat sich Professor Leible aktiv in die Erarbeitung der Struktur- und Entwicklungsplanung der Universität Bayreuth eingebracht, die die hochschulstrategischen Meilensteine der zukünftigen Entwicklung bis 2020 zusammenfasst.
Im Rahmen der gestrigen Veranstaltung, in der alle drei Kandidaten ihre konzeptionellen Vorstellungen zur Weiterentwicklung der Universität Bayreuth der interessierten Hochschulöffentlichkeit präsentierten, stellte Professor Leible folgende Themen als wichtige Handlungsfelder ins Zentrum seiner Überlegungen: weiter verstärkte Interdisziplinarität von Forschung und Lehre, Bildung von strategischen Allianzen und Ansiedlung von außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Internationalisierung mit strategisch ausgewählten Partnern, regionale Verankerung unter dem Gesichtspunkt der Zusammenarbeit mit regionalen Wirtschaftsunternehmen und der Förderung von Ausgründungen sowie Kommunikation und Transparenz. Für die Kooperation mit Externen schlug er die Gründung von Verbünden aus forschungsstarken Partnern mit gleichen Interessen unter dem Motto „small is beautiful“ vor.
Die Bewerber auf die Stelle des Präsidenten der Universität Bayreuth wurden umgehend über das Wahlergebnis informiert.
Der neu gewählte Präsident, Professor Leible, dankte den Mitgliedern der Wahlgremien für das entgegengebrachte Vertrauen und gab der Hoffnung Ausdruck, die in ihn gesetzten Erwartungen in den nächsten sechs Jahren erfüllen zu können. Er dankte dem Mitbewerber um das Amt des Präsidenten, Professor Brüggemann, für den fair verlaufenen Prozess zur Vorbereitung auf die Wahl, die den Geist der Universität Bayreuth im kollegialen Umgang miteinander zeige. Präsident Leible dankte Dr. Bieri und Professor Bochinger für die professionelle Leitung des Verfahrens, das mit der Wahl erfolgreich zu Ende gegangen ist. Besonders herzlich bedankte sich Präsident Leible bei Kanzler Dr. Zanner für die in den letzten Monaten seit dem Tod von Professor Bormann geleistete Arbeit bei der kommissarischen Übernahme der Aufgaben des Präsidenten. „Ich habe die Art und Weise, wie er diese Doppelbelastung gemeistert hat, sehr bewundert“, so Präsident Leible.
Professor Brüggemann gratulierte seinem Kollegen Leible zur Wahl. Auch er dankte den Wahlgremien und betonte, dass er ohne Vorbehalte den neu gewählten Präsidenten unterstützen werde. „Es gibt einen Sieger und einen Gewinner. Der Gewinner ist die Universität Bayreuth!“, so Professor Brüggemann mit Blick auf den harmonischen Ablauf der vergangenen Wochen. Der Ingenieurwissenschaftler stellte klar, sich weiter voll für seine Universität einsetzen zu wollen.
Der Bestellung durch den Staatsminister werden Verhandlungen des designierten Präsidenten Leible mit dem Bayerischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst vorausgehen. Mit einem Dienstantritt des zweifachen Familienvaters wird noch im Laufe des Sommers zu rechnen sein.
Hintergrundinformation
Der Präsident vertritt die Universität nach außen und führt den Vorsitz in der Hochschulleitung, die sich an der Universität Bayreuth aus dem Präsidenten, drei Vizepräsidenten und dem Kanzler zusammensetzt. Er gibt Initiativen zur Entwicklung der Universität und entwirft die Grundsätze der hochschulpolitischen Zielsetzungen. Der Präsident ist Dienstherr des wissenschaftlichen Personals und führt das Hausrecht aus. Die Amtszeit des Präsidenten der Universität Bayreuth beträgt sechs Jahre; eine einmalige Wiederwahl ist möglich.
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