MdL Gudrun Brendel-Fischer zur "eskalierenden Schwarzwildproblematik"

Kooperation mit „Nägeln mit Köpfen“ vereinbart

Alle an einen Tisch zu bringen, das war das Ziel von Landtagsabgeordneter Gudrun Brendel-Fischer, nachdem sie einen Brief der Jagdgenossen der Jagdreviere Creez, Hinterkleebach und Mistelgau erhalten hatte, in dem auf die eskalierende Schwarzwildproblematik hingewiesen wurde. Angesichts der Vielzahl erlegter Wildschweine bei gleichzeitig größten Wiesenschäden aller Zeiten rumort es verständlicherweise bei allen Beteiligten, so die Abgeordnete.

Die Bauern belasten die massiven Schäden, die auf den Wiesen weitaus schwieriger zu beheben sind als auf den Feldern, die Jagdpächter können nur noch gedeckelte Verträge abschließen, weil die Kosten zur Schadensregulierung ins Unermessliche steigen.

Der auch an diesem Nachmittag im Raum stehende Vorwurf, die Bayerischen Staatsforsten würden in ihrem Verantwortungsbereich den Schwarzwildabschuss mit großer Zurückhaltung betreiben, wurde von Frank Pirner, dem Chef der Bayerischen Staatsforsten in Pegnitz zurückgewiesen. Gemeinsam mit dem forstlichen Leiter des Landwirtschaftsamtes, Herrn Rüdiger Schmittnägel verständigte man sich darauf, konstruktiv auf eine gemeinsame, revierübergreifende Drückjagd hinzuarbeiten, die nach der Maisernte stattfinden soll. Dafür sei eine wesentliche Voraussetzung in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt die Sperrung mehrerer Straßen zu ermöglichen, um Unfälle zu vermeiden. Gegebenenfalls könnten Ortsfeuerwehren bei der Umleitung behilflich sein. Landrat Hermann Hübner sei hierfür sehr offen, so Gudrun Brendel-Fischer.

Um die Zusammenarbeit zwischen den Privatjägern und den bayerischen Staatsforsten zu intensivieren, kam man überein, zu einem Treffen mit den Pirschbezirkspächtern einzuladen. Die anwesenden Jagdgenossen erklärten sich bereit in den kommenden Wochen mitwirkungsbereite Jäger zu melden, wichtig seien auch Hundeführer.

Den Jagdvorständen Lothar Hacker, Günther Übelhack und Gerd Böhner ist wichtig, dass in den kommenden Monaten den Worten Taten folgen.

Gudrun Brendel-Fischer wies abschließend auf das neu geschaffene digitale Schwarzwild-Informations-System hin, das momentan noch zu wenig genutzt werde. Sie will auch den Vorschlag von Prof. Sprinzl aufgreifen, wonach der Freistaat das Phänomen der veränderten Schwarzwildpopulation wissenschaftlich bearbeiten lassen sollte.

Fazit: Miteinander reden ist besser als übereinander!