Brose Baskets: "Macht-Fragen" – 300 Gäste erlebten Top-Talk
300 Gäste des Business Clubs erlebten am Mittwochabend die am hochkarätigsten besetzte Veranstaltung des Jahres im Brose Baskets Netzwerk. Dabei trafen sich mit Michael Stoschek, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung von Brose, Herbert Hainer, Vorstandsvorsitzender der adidas AG, zwei der erfolgreichsten Unternehmer Deutschlands zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Macht – Geschichten von Erfolg und Scheitern“ in der Oddset Sports Lounge der Bamberger Stechert Arena.
Den Veranstaltungstitel lieferte der gleichnamige Bestseller von Katja Kraus, die, nach einer Lesung aus ihrem im März erschienenen Buch, ebenfalls an der von Michael Ehlers moderierten Talkrunde teilnahm. Kraus, ehemalige Fußballnationalspielerin und bis 2011 Mitglied im Vorstand des Hamburger SV, interviewte für ihr Buch zahlreiche Prominente über das Phänomen Macht: über das Gefühl, es geschafft zu haben, über Druck und Verantwortung und über das jähe Ende einer Karriere und das Leben danach. Sie brachte jedoch nicht nur die von ihr aufgezeichneten Erfahrungen anderer Prominenter mit in die Diskussion ein, auch über ihr persönliches „Scheitern“ nach acht Jahren im HSV-Vorstand sprach sie offen.
Herbert Hainer und Michael Stoschek erlebten die Gäste im Gespräch als ebenso offen und überzeugend in ihren Ausführungen zum Thema. Natürlich war es selbstverständlich, dass auch das Thema Basketball zur Sprache kam – Hainer freute sich dabei diplomatisch darüber, dass auf jeden Fall ein von adidas gesponsertes Team im Finale um die deutsche Meisterschaft stehen wird. Der Hauptsponsor der Brose Baskets sah dies selbstverständlich etwas anders und zog einen Bamberger Sieg vor. Beide Unternehmer gaben faszinierende Einblicke in ihre Karriere und in ihr persönliches Leben. Dabei kamen auch Fragen aus dem Publikum zum Zug.
Gefragt nach dem, was sie als größten Misserfolg in ihrem erfolgreichen Wirken einschätzen würden, bedauerte Michael Stoschek, dass es ihm nicht gelungen sei, seine Kinder für die Fortsetzung seiner Arbeit im Familienbetrieb zu begeistern. Herbert Hainer sprach in diesem Rahmen den Kauf von Reebok an, an dessen erfolgreicher Entwicklung weiterhin intensiv gearbeitet wird. Diese offenen Worte brachten die beiden Persönlichkeiten den interessierten Gästen noch näher, als es der Talkrunde schon zuvor bei den weiteren Themen gelungen war.
Beide berichteten ausführlich von ihrem Berufseinstieg, der sich sehr unterschiedlich gestaltete – während Hainer sich seinen Aufstieg zum Adidas-„Chef“ sukzessive erarbeitete, wurde Stoschek mit 23 Jahren von seiner Tante bei der Führung des Familienbetriebes nach eigener Aussage ins kalte Wasser geworfen. Dass das weder dem 65-Jährigen noch dem Unternehmen geschadet hat, beweist die Entwicklung von Brose zum inzwischen weltweit viertgrößten Automobil-Zulieferer in Familienbesitz. Eine klare Aussage machte Herbert Hainer bei der Frage nach dem großen Ziel, das er in den nächsten 10 Jahren verwirklichen möchte: nämlich Nike als die weltweit erfolgreichste Sportmarke abzulösen und mit adidas die Führungsposition zu übernehmen. Mit diesem ehrgeizigen Ausblick schloss die Podiumsdiskussion und ging in ein Get-Together mit angeregten Gesprächen am italienischen Büffet über.
Neueste Kommentare