Bambergs Partnerbistum Thiès feiert den neuen Bischof
Der 46-Jährige André Guèye will die Partnerschaft zwischen den Bistümern ausbauen
(bbk) Der neue Bischof von Bambergs Partnerbistum Thiès, André Guèye, erobert die Herzen der Gläubigen im Sturm. Der 46-Jährige wurde am Samstag in der senegalesischen Stadt zum dritten Bischof des jungen Bistums geweiht. Einen Tag später wurde er offiziell in sein Amt eingeführt. Überall wird Bischof Guèye mit großem Jubel empfangen.
An der Bischofsweihe nahmen auch Bambergs Erzbischof Ludwig Schick sowie eine elfköpfige Delegation aus Dankenfeld teil. Auch weitere Freunde des neuen Bischofs kamen aus Franken in den Senegal, um bei der feierlichen Zeremonie dabei zu sein. Der 46-Jährige war zehn Jahre lang Urlaubsvertretung in der Pfarrei Dankenfeld.
„Es ist gut, dass Thiès nach zwei Jahren wieder einen Bischof hat. André Guèye ist sicher der geeignete Mann und er wird die Diözese Thiès sicher gut führen“, sagte Bambergs Erzbischof Ludwig Schick. Auch für die Partnerschaft zwischen den beiden Diözesen sei die Wahl sehr gut. „Er kennt Bamberg und wir kennen uns und viele kennen ihn in Bamberg und viele Bamberger kennen Thiès und ihn. Und ich glaube, das wird für die Partnerschaft ein Segen werden“, sagte der Bamberger Oberhirte. Erzbischof Schick überreichte als Geschenke zur Bischofsweihe einen Kelch, ein Bischofskreuz sowie ein Weihrauchfass.
Die Bistumspartnerschaft zwischen den beiden Diözesen besteht offiziell seit 2007, erste Kontakte gab es aber bereits in den 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts durch Vertreter des katholischen Landvolks. Während seiner feierlichen Amtseinführung kündigte der neue Bischof von Thiès an, die Partnerschaft zwischen den beiden Bistümern ausbauen zu wollen. „Ich selbst werde die Arbeit meines Vorgängers fortsetzen und die bestehende Brücke zu einer soliden, standhaften und tragfähigen Brücke ausbauen, damit die Verbindung zwischen Thiès und Bamberg eine beispiellose sein wird, von geprägter Liebe, grenzenloser Offenheit, gegenseitiger Bereicherung. Kurz und knapp: des Gebens und des Nehmens.“ Zuvor nahm der neue Bischof seine Diözese in Besitz. Er öffnete zunächst die Türen des Domes von Thiès und wurde dann vom Nuntius des Senegals, Erzbischof Luis Mariana Montemayor, offiziell in sein Amt eingeführt. Der Vertreter des Papstes in dem westafrikanischen Land führte schließlich den neuen Bischof, André Guèye, zur Kathedra, dem Bischofsstuhl. Von dort aus verkündet der Bischof das Evangelium und spendet jungen Männern die Priesterweihe.
An dem fast vierstündigen Einführungsgottesdienst am Sonntag im Dom von Thiès nahmen erneut wieder mehrere Tausend Gläubige teil. Viele Menschen fanden im Inneren der Kathedrale keinen Platz und verfolgten die Tonübertragung auf dem Domplatz von Thiès. Im Anschluss feierten die Gläubigen weiterhin ihren neuen Bischof auf zahlreichen Plätzen in Thiès.
Bereits am Samstag wurde André Guèye vor mindestens 10.000 Gläubigen zum Bischof geweiht. Die Weihezeremonie unter freiem Himmel dauerte vier Stunden. „Es war eine sehr beeindruckende Feier“, sagte der neu geweihte Bischof im Anschluss an den Gottesdienst. „Ich fühle mich von den Leuten aufgenommen und ich spüre deren Gebete.“ Immer wieder tanzten Gläubige, um so ihre Freude über den neuen Bischof auszudrücken. 15 Bischöfe legten dem neuen Oberhirten von Thiès die Hände auf. Alle Bischöfe des Senegals waren anwesend, außerdem Oberhirten aus Gambia, Mali, Burkina Faso und Frankreich. Der Bamberger Erzbischof war einer der drei Hauptkonsekratoren.
Guèye tritt die Nachfolge von Jacques Sarr an, der am 18. Januar 2011 im Alter von 76 Jahren starb. Für ihn wurde in einer Schweigeminute gedacht. Der neue Bischof wurde exakt zwei Jahre nach dessen Tod noch vom damaligen Papst Benedikt XVI. ernannt. Die letzte Bischofsweihe lag über ein Vierteljahrhundert zurück.
Das Motto des neuen Oberhirten von Thiès ist ein Spruch aus dem Johannes-Evangelium: „In ihm ist das Leben und das Licht“ (Joh 1,4) André Guèye wurde am 6. Januar 1967 im senegalesischen Palo geboren. Er studierte in seiner Heimat zuerst Philosophie, danach drei Jahre Theologie in Rom. Am 27. Juni 1992 wurde er in Thiès zum Priester geweiht. Danach war er als Hilfspriester in Thiès und als Pfarrer in Bambey tätig. Außerdem lehrte er als Philosophieprofessor am Priesterseminar in Ziguinchor.
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