Kröten-Trageaktion in Neunkirchen war ein voller Erfolg
Über 400 Kröten und Molche vor dem Überfahren gerettet
Heuer wurde die Aufmerksamkeit des Marktes Neunkirchen am Brand nach der geglückten Aktion zum Schutz des Lebensraums der seltenen Wiesenknopf-Ameisenbläulinge ein zweites Mal in Sachen Natur mit Erfolg belohnt. Ein aufmerksamer Bürger hatte uns 2012 darauf hingewiesen hatte, dass auf der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Neunkirchen und Rosenbach Kröten überfahren wurden, was der BN dem Markt und der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) gemeldet hatte. Der Markt Neunkirchen hat sich als Verantwortlicher im Rahmen seiner Bauträgerschaft für Gemeindeverbindungsstraßen nun heuer mit der UNB in Verbindung gesetzt und konnte Mitte März mit den Mitarbeitern des Bauhofs, unterstützt von Mitgliedern des BN Neunkirchen, auf Höhe der Grüngutablage des Marktes einen etwa 110m langen Krötenschutzzaun errichten. Der BN bot weitergehend an, den Zaun zu begehen, die Lurche über die Straße zu tragen und so die Mitgeschöpfe somit vor dem traurigen Schicksal der Vorjahre zu bewahren.
In den folgenden Wochen haben Mitglieder des BN sowie einige weitere engagierte Bürger, die sich bei uns gemeldet hatten, die Dauerbeobachtung wahrgenommen. Jeden Morgen gegen 7 Uhr und jeden Abend gegen 21 Uhr wurden ausgerüstet mit Warnwesten, Eimern und Taschenlampen der Zaun, die Eimer und die Straße inklusive der angrenzenden Wasserrinne sowie der Grünstreifen auf Lurche abgesucht. Mit Erfolg! Über einen Zeitraum von gut sechs Wochen haben wir über 400 Tiere gesammelt, darunter mehr als 270 Erdkröten, 110 Teichmolche und 15 Bergmolche sowie einige Grün- / Grasfrösche.
Leider kamen wir zu Beginn auch ein paar Mal zu spät. Dann waren nur noch die toten Tiere von der Fahrbahn aufzulesen. Auch wurde aus diesem Grund der Zaun unterhalb des Anfangbereichs durch den Bauhof noch um ca. 70m verlängert.
Insgesamt war es ein erfolgreiches Unterfangen. Die unerwartet hohe Anzahl an Tieren hat jedoch verdeutlicht, dass es in diesen Bereichen noch schützenswerte Naturrefugien gibt und der Markt in den kommenden Jahren seine Schutzmaßnahme regelmäßig wiederholen muss. Der örtliche BN wird dann sicher auch mit seinem vertieften Wissen erneut seine Unterstützung anbieten können.
Für nächstes Jahr wünschen wir uns allerdings, dass die Fahrer der an uns vorbeifahrenden Autos etwas mehr Rücksicht auf uns und die Lurche nehmen, indem sie langsamer fahren; entsprechende Hinweisschilder haben dieses Jahr leider noch gefehlt. So kam es nicht gerade selten vor, dass so mancher Autofahrer mit noch immer recht hoher, zum Erkennen der Tiere ungeeigneter Geschwindigkeit einfach an uns vorbei und vor unseren Augen über die Tiere fuhr.
Unser Dank gilt allen, die an dieser erfolgreichen Aktion beteiligt waren, den Einsatzpersonen vor Ort, besonders aber auch dem Personal des Marktes Neunkirchen, seinem Bauhof und der Unteren Naturschutzbehörde, ohne die diese Schutzaktion nicht möglich gewesen wäre.
Bernhard Birnfeld. Fotos: BUND Naturschutz in Bayern e.V., OG Neunkirchen am Brand u.U.
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