GAL Bamberg: "Bamberg braucht Gebrauchtmöbelhaus"
GAL-Antrag: Möbel-Recycling verbunden mit Beschäftigungsprogramm für Arbeitslose
Die Stadt soll dafür sorgen, dass es in Bamberg wieder ein Gebrauchtmöbelhaus gibt. Auf diesen Punkt lässt sich der jüngste Antrag der Bamberger Grünen bringen, und sie liefern darin gleich eine ganze Reihe von Begründungen, Beispielen aus anderen Kommunen und Handlungsmöglichkeiten.
Vor mehr als einem Jahr schlossen die „Bamberger Dienste“ ihr Unternehmen, in dem sie gebrauchte Möbel reparierten, wieder herrichteten und dann verkauften. „Das war wichtig, weil es so ein preisgünstiges Angebot für nicht so betuchte Leute gab, und auch weil wertvolle Ressourcen wieder verwendet wurden“, stellt GAL-Stadträtin Kiki Laaser in einer Pressemitteilung der GAL fest. Dazu sei der Betrieb mit Maßnahmen zur Qualifikation und beruflichen Wiedereingliederung für Menschen ohne Arbeit verbunden gewesen. „Auch hier ist eine spürbare Lücke entstanden.“
Dass diese bislang nicht geschlossen wurde, finden die GAL-Stadträte mehr als bedauerlich, denn im bayernweiten Vergleich fällt Bamberg damit geradezu auf. In einer Übersicht des bayerischen Umweltministeriums über gemeinnützige Anbieter von Gebrauchtmobiliar seien zwar 114 Betriebe in ganz Bayern aufgelistet, Bamberg sei dort aber nur mit „kein entsprechendes Angebot bekannt“ vermerkt.
Der umweltpolitische Sprecher der GAL, Peter Gack, möchte ein solches Gebrauchtmöbelhaus umgehend in das neue Sperrmüllabfuhr-Konzept integrieren, das derzeit erarbeitet wird. „Auftrag an die Verwaltung war, eine weitestgehende Wieder- und Weiterverwertung des Sperrmülls, insbesondere der Möbelstücke, zu organisieren. Wenn die Stadt nun in Eigeninitiative – möglichst gemeinsam mit dem Jobcenter und dem Landkreis – etwas auf die Beine stellt, schlagen wir gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe.“
Einige Projekte in ganz Deutschland zählen die Grünen in ihrem Antrag als beispielhaft auf, so etwa eine von der Stadt Erlangen gegründete Gesellschaft, die mehrere Bundes- und EU-Fördermittel abruft, eine Recycling-Werkstatt im Landkreis Kassel, einen Secondhand-Kaufhaus in Offenburg oder ein Beschäftigungsprojekt „cash & raus“ mit integriertem Sozialdienst in Düsseldorf . Auch eine Reparaturwerkstatt für Elektro-Geräte könnte man angliedern, meint Kiki Laaser.
Und für die Umsetzung hat GAL-Stadträtin Ursula Sowa schon konkrete Vorstellungen. Sie hat den Kontakt zwischen dem Investor eines Innenstadt-Areals, das gerade entwickelt wird, und einer Initiative, die mit Gebrauchtmöbeln und Beschäftigungsprogrammen schon Erfahrungen hat, bereits hergestellt und sieht „große Chancen, dass sich etwas daraus gemeinsam mit der Stadt etwas entwickeln lässt.“
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