24. Bamberger Hegelwoche
Stumme Steine – Beredtes Gedenken. Kultur und Mensch zwischen Erinnern und Vergessen
Im 20. Jahr des Welterbes erinnert Bamberg in besonderer Weise an seine gegenwärtige Vergangenheit – und die 24. Bamberger Hegelwoche macht dieses Wechselspiel von kulturellem Erinnern und Vergessen nun an drei Abenden, vom 11. bis 13. Juni, zum Thema:
11. Juni: Der Blick richtet sich am ersten Abend auf den einzelnen Menschen und die Weise, wie sich das Individuum das Vergangene ins Bewusstsein ruft oder es sich ihm entzieht. Was passiert in uns, fragt der Bamberger Psychologe Prof. Dr. Claus-Christian Carbon. Ist es nicht nur eine Illusion, dass es ein objektives Erleben und eine wahre Erinnerung gibt – und ist nicht jede Rückwendung ein kreativer Prozess der Erschaffung?
12. Juni: Es gibt auch ein „kulturelles Gedächtnis“, zeigen die Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Aleida und Prof. Dr. Jan Assmann, die diesen Begriff geprägt haben. Kulturgemeinschaften entwickeln ihre Formen des Erinnerns und Vergessens. Aleida und Jan Assmann erläutern Beispiele für Erinnerungskulturen und Kulturen des Vergessens. So wird der Blick geschärft für die Fülle der Möglichkeiten, sich kulturell mit dem Vergangenen auseinanderzusetzen.
13. Juni: Die politische Dimension des Themas wird am dritten Abend thematisiert. Erinnern und Vergessen sind auch Machtfaktoren, mit denen Menschen versuchen zu herrschen bzw. gelenkt werden. Selbst Museen können Orte (gezielten) Vergessens sein, wie Vizedirektor Dr. Jonathan Williams am Beispiel des British Museums erläutern wird. Ob sich die Deutschen selbst ihrer erinnerten, wird Dr. Harald Wydra fragen, der den Blick auf das 20. Jahrhundert richtet und auf die schwierige Erinnerung der Deutschen an sich selbst.
Alle drei Veranstaltungen finden im Hegelsaal der Konzert- und Kongresshalle, Mußstraße 1, statt und beginnen jeweils um 19.15 Uhr.
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