Michele Campanella gastiert am 24. Mai in Bayreuth
Virtuose stellt Themen von Verdi und Wagner mit Liszt-Paraphrasen einander gegenüber
Zweihundert Jahre nach der Geburt von Richard Wagner und Giuseppe Verdi zeichnet Michele Campanella mit der Musik von Franz Liszt die wichtigsten Etappen auf dem Lebensweg der wichtigsten Opernkomponisten der Musikgeschichte nach. Am Freitag, 24. Mai, um 19.30 Uhr findet ein Konzert mit dem italienischen Virtuosen im Balkonsaal der Stadthalle Bayreuth statt.
Auf dem Programm stehen sich die Liszt-Paraphrasen über Themen von Giuseppe Verdi (Reminiscenze aus Boccanegra, Danza sacra e duetto finale aus Aida, Miserere aus Trovatore, Rigoletto-Paraphrase) mit jenen über Themen von Richard Wagner gegenüber (Feierlicher Marsch zum heiligen Gral aus Parsifal, Isoldes Liebestod aus Tristan und Isolde, Spinnerlied aus Der fliegende Holländer, Tannhäuser-Ouvertüre).
Michele Campanella, der international als einer der größten Virtuosen und Liszt-Interpreten gilt, hat sich im Laufe seiner über 45 Jahre andauernden Tätigkeit mit den wichtigsten Werken der Klavierliteratur beschäftigt. Die Franz-Liszt-Gesellschaft in Budapest hat ihm in den Jahren 1976, 1977 und 1998 den Grand Prix du Disque verliehen. 1986 verlieh ihm das ungarische Kulturministerium die Medaille für „Verdienste um Liszt“, ebenso wie die American Liszt Society im Jahr 2002. Mit seiner Ausbildung in der neapolitanischen Klavierschule von Vincenzo Vitale ist Michele Campanella ein sehr wandlungsfähiger Künstler: er vereint in seinem Repertoire Komponisten wie Clementi, Weber, Poulenc, Busoni, Rossini, Brahms, Ravel und Liszt. Auf dem Bechstein-Flügel, der einst Liszt gehörte, hat er kürzlich eine Anthologie von Paraphrasen, die zwölf transzendentalen Etüden und eine Auswahl von späten Kompositionen Liszts auf CD eingespielt.
Er hat mit den wichtigsten europäischen und US-amerikanischen Orchestern gespielt und dabei mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Gianluigi Gelmetti, Eliahu Inbal, Charles Mackerras, Zubin Mehta, Riccardo Muti, Georges Prêtre, Esa-Pekka Salonen, Wolfgang Sawallisch, Thomas Schippers, Hubert Soudant und Christian Thielemann zusammengearbeitet. Campanella wird regelmäßig ins Ausland eingeladen und ist bei den internationalen Festivals von Luzern, Wien, Prag, Berlin und Pesaro (Rossini Opera Festival) aufgetreten. In den neunziger Jahren zählten Salvatore Accardo und Rocco Filippini zu seinen Kammermusikpartnern. Unter den zuletzt erreichten Zielen ist die Aufführung aller Konzerte von Beethoven und Mozart hervorzuheben, sowie die Darbietung des Gesamtwerkes für Klavier von Brahms.
In den letzten Jahren hat Michele Campanella auch seine Tätigkeit als Solist-Dirigent sehr stark ausgebaut. Er gab Konzerte mit den angesehensten Orchestern Italiens. Beachtenswert ist hierbei das Repertoire: Ravel, Fauré, Poulenc, Franck, Saint-Saëns, Schumann, Weber, Liszt, außerdem Mozart und Beethoven. Auch der Lehre widmet er sich mit Leidenschaft: an der Accademia Chigiana von Siena hatte er von 1986 bis 2010 den Lehrstuhl für Klavier inne, und in Ravello gab er acht Jahre lang Meisterkurse. Ferner leitet Campanella das Zentrum für Klavierstudien „Vincenzo Vitale“ der europäischen Musik- und Theaterkunstakademie an der Universität Suor Orsola Benincasa in Neapel. Seit 2008 ist er Präsident der Società Liszt, des italienischen Chapter der American Liszt Society. Campanella ist nicht nur Musiker, sondern auch Schriftsteller: 2011 erschien sein Buch Il mio Liszt, eine literarische Hommage des Pianisten an seinen bevorzugten Komponisten.
Tickets und weitere Informationen zum Konzert unter www.wagnerstadt.de
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