Erzbischof Schick für gerechte Löhne und gegen Tarifflucht
Treffen mit Arbeitnehmervertretern unter dem Motto „Gerechtigkeit ist mehr“
(bbk) Erzbischof Ludwig Schick hat sich bei einem Treffen mit Gewerkschaftern für gerechte Löhne ausgesprochen. Die Arbeitnehmervertreter hätten die Bischöfe bei ihren Bemühungen um Gerechtigkeit am Arbeitsplatz an ihrer Seite, sagte Schick. Bei dem jährlichen Zusammentreffen unter dem Motto „Gerechtigkeit ist mehr“ bedauerte Schick am Dienstag, dass es „die Gerechtigkeit, die wir uns wünschen“, im Arbeitsalltag noch nicht im hinreichenden Maß gebe. Er forderte die Vertreter von Katholischer Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), Arbeitnehmerpastoral und Gewerkschaften auf, sich weiterhin intensiv um gerechte Löhne und Chancengleichheit einzusetzen. Der Leiter der Arbeitnehmerpastoral im Erzbistum, Manfred Böhm, erinnerte an das Sozialwort der beiden christlichen Kirchen, in dem den Menschen sogar mehr als reine Gerechtigkeit zukomme. Die Menschen sollten auch im Arbeitsleben einen Ort der Geborgenheit erfahren und die Möglichkeit, sich zu entfalten.
Böhm erinnerte an unterschiedliche Bildungsvoraussetzungen von Kindern. Ziel müsse es sein, ein Netz zu knüpfen, das für einen Ausgleich sorgt. In der Diskussion sprach sich Erzbischof Schick eindeutig gegen eine nicht tarifgebundene Bezahlung von Arbeit aus. Auch die Verhinderung von Betriebsräten oder die Beeinträchtigung von deren Arbeit sei abzulehnen. „Die Betriebe schaden sich so selbst“, sagte Schick. Bezüglich der Interessenvertretung der Beschäftigten im kirchlichen Bereich, im so genannten Dritten Weg, sagte der Erzbischof, man solle diesen Weg des paritätischen Miteinanders nicht aufgeben, solange er akzeptiert wird.
Gerechtigkeit meine, so betonte Schick, dass Menschen ein „rechtes Leben“ führen können. Dies bedeute, das nötige Geld zu verdienen, um ein Auskommen zu haben, eine Arbeit zu haben, die dem Menschen entspreche und in der er sich verwirklichen könne. Unter Hinweis auf die in diesem Jahr bevorstehenden Wahlen forderte Schick dazu auf, Einfluss zu nehmen und sich mit den Forderungen nach einem Mehr an Gerechtigkeit in den politischen Diskurs einzubringen.
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