Hochleistungswerkstoffe für zukünftige Flugzeugtriebwerke: sparsam, energieeffizient, leistungssteigernd

Symbolbild Bildung

Forschergruppe der Universität Bayreuth lädt zu internationaler Konferenz zu Werkstoffen der nächsten Generation ein

Vom 13. bis 17. Mai 2013 findet in Bad Berneck die weltweit erste Konferenz statt zu dem hoch aktuellen Forschungsthema „Beyond Nickel-Based Superalloys“ („Was kommt nach den Nickelbasis-Superlegierungen?“).

Weltweit ist ein zunehmendes Interesse an Materialien zu verzeichnen, die sich für die Anwendung bei sehr hohen Temperaturen eignen, denen z. B. Turbinen in stationären Gaskraftwerken oder Flugzeugturbinen ausgesetzt sind. Das derzeit eingesetzte Material sind Nickelbasis-Superlegierungen, die allerdings eine Temperaturbegrenzung bei ca. 1100°C aufweisen. WissenschaftlerInnen forschen daher an neuen Werkstoffen, um diese Temperaturgrenze zu durchbrechen. Untersuchte Ansätze sind z. B. Niob-, Kobalt- oder Molybdänbasislegierungen sowie Legierungen auf Refraktärmetallbasis.

Dieses neue und hoch aktuelle Forschungsgebiet interessiert Forschergruppen auf der ganzen Welt. Um die Forschung zu beschleunigen, ist der internationale Austausch von größter Bedeutung. Prof. Dr.-Ing. Uwe Glatzel und seine MitarbeiterInnen vom Lehrstuhl Metallische Werkstoffe der Universität Bayreuth organisieren daher die weltweit erste Konferenz zu diesem Thema; mehr als 70 Beiträge und rund 100 TeilnehmerInnen verdeutlichen die Bedeutung des Forschungsgebietes.

Dass die Initiative zu solch einer Konferenz von ForscherInnen der Universität Bayreuth ausgeht, ist kein Zufall, da am Lehrstuhl Metallische Werkstoffe intensiv an solchen Legierungen geforscht wird: der Lehrstuhl Metallische Werkstoffe ist Mitglied in der Forschergruppe 727 (Beyond Ni-Base Superalloys) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

„Für unsere Konferenz haben wir absichtlich einen etwas kleineren Veranstaltungsort gewählt. Wir wollen eine vertraute Atmosphäre unter den TeilnehmerInnen erzeugen und das Knüpfen von Kontakten und den intensiven Austausch von WissenschaftlerInnen und auch Studierenden erleichtern“, begründet Prof. Dr.-Ing. Uwe Glatzel die Wahl Bad Bernecks als Austragungsort für diese internationale Konferenz.

Hintergrund: Der Lehrstuhl Metallische Werkstoffe wurde 1997 an der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften FAN (jetzt: Fakultät für Ingenieurwissenschaften) der Universität Bayreuth gegründet. Am Lehrstuhl Metallische Werkstoffe werden Ingenieure internationaler Ausrichtung ausgebildet. Der Lehrstuhl unterhält vielfältige Kontakte zu Industrieunternehmen. Ziel ist es, auf Grundlage fundierter experimenteller und theoretischer Erkenntnisse, Prozesstechnologien anwendbar zu machen und die Umsetzung des Wissens in marktfähige Produkte zu erreichen. Die Schwerpunkte in der Forschung reichen von der erkenntnisorientierten Grundlagenforschung, der industrienahen Forschung, bis hin zur reinen Auftrags-forschung. Zentrale Leitthemen sind dabei Hochtemperaturlegierungen, der anwendungsorientierte Leichtbau, Lasermaterialbearbeitung, Fügetechnologien, Strukturanalyse, Modellierung und Simulation metallischer Gefüge sowie die Werkstoffprüfung. Hierzu verfügt der Lehrstuhl über modernste Ausstattungen sowie zentrale Einrichtungen (Metallographie/Werkstatt).