"Deutschland von oben": Fernsehbeitrag mit fachkundiger Kommentierung aus Bayreuth

Symbolbild Bildung

Die bekannte und beliebte Serie des ZDF „Deutschland von oben“ wird im Mai 2013 mit einer dritten Staffel zum Thema „Stadt“ gesendet. Darin werden die baulichen und funktionalen Eigenschaften der Städte in Deutschland durch Luftund Satellitenbilder sowie Bildanimationen aus der Vogelperspektive in ganz neuer, uns ungewohnter Perspektive vermittelt. Der Bayreuther Stadtgeographen Prof. Dr. Herbert Popp (bis 2012 Inhaber des Lehrstuhls Stadtgeographie und Geographie des ländlichen Raumes an der Universität Bayreuth) kommentiert und erläutert die Ausführungen und Ortsbeispiele dabei fachlich. Auf ihn als Spezialisten für stadtgeographische Forschung in Deutschland, und insbesondere für die deutsche Stadtmorphologie, hat das ZDF für seine jüngste Staffel zurückgegriffen.

Die Folge „Stadt“ dieser dritten Staffel nimmt unsere Metropolen und Kleinstädte ins Visier. Sie entstanden einst zur Versorgung der Menschen: um Märkte abzuhalten, um Handel mit den Waren zu treiben, die im Umland erzeugt wurden, als Rastplatz oder Zollstation entlang der wichtigsten Handelsrouten. Der Blick aus dem Helikopter zeigt: Erstaunlich viele Städte in Deutschland haben Altstädte und Patrizier-Fassaden bis heute erhalten oder wieder aufgebaut. Manche Klein- und Mittelstädte – ob Landshut oder Goslar, Lüneburg oder Soest, Hameln oder der Touristenmagnet Rothenburg ob der Tauber – gehörten im Mittelalter zu den wichtigsten und reichsten Städten Deutschlands. Landshut an der Isar etwa war weit bedeutender als die heutige Millionenstadt München. Der Auf- und Abstieg von Städten über die Jahrhunderte lässt sich an ihrer heutigen Architektur und ihren Jahresringen aus der Luft besonders gut entdecken.

Die Dokumentation erzählt von den Erfolgsgeschichten und den Krisen deutscher Städte: von Frankfurt, das seinen dauerhaft bedeutenden Rang zunächst nur einem geographischen Zufall verdankt, über Düsseldorf, das als „Schreibtisch des Ruhrgebiets“ Karriere machte, bis zum autogerechten Hannover. Von Aachen, wo die meisten deutschen Könige und Kaiser gekrönt wurden, bis nach Köln, das sich bis heute um den berühmten Dom drängt und im Mittelalter die größte Stadt des Heiligen Römischen Reiches war.

Wenn der Film-Helikopter über einer der beiden letzten Zechen des Ruhrgebiets fliegt, über BASF in Ludwigshafen oder dem VW-Werk in Wolfsburg, spürt man die Wucht deutscher Industriestädte. Und warum sie nie Regierungs- oder Verwaltungssitz wurden. Ebenso wie beim Flug über Leipzig, Stuttgart oder München schlagartig die Bedeutung der Eisenbahn für die Karrieren unserer Großstädte klar wird: Bahnhöfe und Schienenkörper nehmen bis heute riesige Areale in deutschen Innenstädten ein. Oder werden gar zur Lebensader einer Stadt – wie die Schwebebahn in Wuppertal.

Die Sendung Deutschland von oben, „Stadt“ (Staffel 3, Folge 1) mit Prof. Popp wird je in einer Dauer von 45 Minuten ausgestrahlt am Samstag, 18.5.2013, 19.30 h bei ZDF_neo und am Pfingstsonntag, 19.5.2013, 19.30 h im ZDF.